Mykene auf den Peloponnes
Hier soll die Entscheidung gefallen sein, Troja zu zerstören. Nach der griechischen Mythologie hat Agamemnon in seinem Palast in Mykene den Befehl zur Eroberung von Troja gegeben, nachdem Paris die schöne Helena aus der Stadt entführte. Ob sich diese Geschichte so zu trug weiß man nicht. Dass es aber eine Stadt gab, welche Mykene hieß, dies ist sicher. Etwas nördlich von Argos auf den Peloponnes findet man deren Überreste, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind.

Inhaltsverzeichnis
Anfahrt
Von den Ausgrabungsstätten von Korinth braucht man rund 30 Minuten bis Mykene.
Fährt man direkt über den Kanal von Korinth nach Mykene sind es ca. 5 Minuten länger.
Hier die kurze Anfahrtsbeschreibung:
- Kommend auf der A8 über den Kanal von Korinth
- Nach rund 2,5 Kilometer links abbiegen auf E65 nach Tripoli
- Der Straße für rund 30 Kilometer folgen
- Anschließend Ausfahrt nach Nafplio / Mycenae nehmen
- Den Ausschilderungen auf Straße 7 folgen nach Dervenakia / Fichti
- In Fichti links abbiegen und Ausschilderung nach Mycenae folgen
- Das Ziel hat man nach rund 4 Kilometer erreicht
Kommt man von Argos, welches südlich von Mykene liegt, ist man in rund 20 Minuten an der Ausgrabungsstätte
Man folgt hierzu der Straße 7 einfach nach Norden nach Fichti und biegt dann dort rechts nach Mykene ab.

Den Hügel, auf dem sich früher einmal Mykene befand, sieht man schon von Weitem.
Eine kleine Geschichte: Als ich das erste Mal durch das neue Mykene fuhr, war ich erstaunt darüber, wie sich der Ort auf die Touristen eingeschossen hatte. Die Stadt (oder Gemeinde) besteht aus einer Hautpstraße, an der sich Restaurants und Souvenirläden abwechseln. Alles ist für die Touristen gerüstet und überall kann man die verrücktesten Souvenire kaufen, auch wenn diese zum größten Teil nichts mit Mykene gemein haben. Ein ähnliches Szenario habe ich später auf Kreta, beim Palast von Knossos, gesehen.
Parken
Folgt man der Straße bis direkt zu den Ausgrabungen der Königsburg Mykene, kommt man zum Parkplatz. Hier kann man kostenfrei parken
Mein Tipp: Bevor man den Parkplatz sollte man an einen der vielen Souvenirgeschäften halten und sich etwas zu Trinken organisieren. Direkt an der Ausgrabungsstätte gibt es nur einen kleinen Kiosk mit bescheidenem Angebot. Und an sonnigen Tagen ist man dann dafür dankbar etwas mehr zu Trinken mitzuhaben.

Von Mykene hat man einen schönen Blick in die Ebene von Argos. Bei wolkenlosem Himmel, kann die Hitze hier oben aber sehr erdrückend sein.
Öffnungszeiten & Eintrittspreise
Eintrittspreise | |
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Erwachsene: | 12,00 Euro |
Ermäßigte: | 6,00 Euro |
Freier Eintritt: | Jugendliche bis 18 Jahre |
Tage mit freien Eintritt für Alle: | 06. März 18. April 18. Mai 29 & 30. September 28. Oktober |
Öffnungszeiten | |
März täglich | 08:00 – 17:00 Uhr |
April täglich | 08:00 – 19:00 Uhr |
Mai bis August täglich | 08:00 – 20:00 Uhr |
September täglich | 08:00 – 19:00 Uhr |
Oktober täglich | 08:00 – 18:00 Uhr |
November bis Februar täglich | 08:00 – 15:00 Uhr |
Geschlossen am: | 1. Januar 25. März Ostersonntag 1. Mai 25. & 26. Dezember |

An vielen Stellen auf der Königsburg Mykene hat man den Eindruck, hier steht nichts mehr. Der Eindruck täuscht aber, sobald man auf den Hügel geht.
Ein wichtiger Hinweis: Manche Besucher berichteten, dass die Griechen sich nicht immer an die Öffnungszeiten halten. Es kam vor, dass die Anlage bereits 17:00 Uhr geschlossen war, obwohl sie bis 20:00 geöffnet sein sollte. Ich empfehle deswegen Mykene in den Vormittagsstunden zu besuchen, damit man nicht umsonst hierher fährt.

Im Süden kann man sich die starken Mauern von Mykene ansehen. Hier geht es steil abwärts. Der Blick ist aber einmalig.
Die Ausgrabungsstätte von Mykene
Imposant sehen sie aus, die alten zyklopischen Mauern von Mykene. Und man kann nur erahnen, wie gewaltig die Stadt früher einmal aussah. Etwas unterhalb der Mauern wurde 2013 weiter gegraben. Dort befinden sich noch die Grundmauern von weiteren alten Gebäuden, welche den Regierungssitz der Könige von Mykene umgaben.
Eine kleine Geschichte: Ich war geschockt, als ich die Mengen an Touristen sah, welche sich hier den Berg hinaufquälten. Als ich mir vorstellte ich dürfte in diese Menge mitwaden, verflog meine Lust auf die alte mykenische Königsburg. Zusätzlich stürmten vor uns gerade eine Horde Jugendlicher in Richtung Eingang, welche aus den 2 Reisebussen ausgeladen wurden.
Doch meine Sorge um Menschenmassen, wie man sie zum Beispiel auf der Akropolis in Athen erlebt, verflog schnell wieder. Das Gelände mit den Resten von Mykene ist groß und der Großteil der Besucher, welche zum Löwentor gehen, zerlaufen sich anschließend in der Anlage.
Die Königsgräber
Direkt nach dem Eingang, kurz vor dem Weg zum Löwentor, kann man nach rechts abzweigen. Dieser Weg führt zu 2 Königsgräbern, welche man sich ansehen kann. Bei meinem Besuch 2013 waren diese noch gesperrt. Wahrscheinlich wurden sie zu diesem Zeitpunkt noch freigelegt und für die Besucher hergerichtet. Aktuell soll man sie besichtigen können.
Das Löwentor
Das Higlight von Mykene ist das Löwentor. Hier bleiben die meisten Besucher erst einmal eine Weile stehen und schießen Fotos. Dementsprechend kann es sich schon mal vor dem Tor etwas stauen.

Hat man Pech, versammeln sich vor dem Löwentor jede Menge Touristen. Das Tor ist eines der am meisten fotografierten Sehenswürdigkeiten von Mykene.
Eine kleine Geschichte: Auf dem Weg zum Haupttor, dem Löwentor, versuche ich mir vorzustellen, wie sich Angreifer gefühlt haben mussten, als sie versuchten die Stadt einzunehmen. Laut den geschichtlichen Überlieferungen ist dies niemanden gelungen. Und sieht man sich die Mauern von Mykene an, die aus zyklopischen Quadern bestehen, kann man sich dies gut vorstellen.

Das Löwentor von Mykene, diesmal mit weniger Touristen. 🙂
Die Grabzirkel
Gleich hinter dem Löwentor, wenn man den Weg weiter nach oben folgt, sieht man rechts einen gewaltigen Grabzirkel. Hier fand man viele Gräber mit jeder Menge Grabbeigaben. Teile davon kann man sich in dem kleinen Museum ansehen, welches neben der Königsburg Mykene liegt.

Diesen Grabzirkel kann man sich direkt hinter dem Löwentor ansehen.
Der Palast von Mykene
Folgt man den asphaltierten Weg weiter nach oben und hält sich an der Weggabelung rechts, kommt man zu den Grundmauern des Palastes von Mykene. Der Ausblick von hier oben ist gigantisch. Man kann über Argos bis zum Mittelmeer sehen. Potentielle Angreifer hätte man von diesem Standpunkt aus mehrere Stunden vor ihrem Eintreffen entdecken können.

Diese große Freifläche mit der noch sichtbaren Treppe, führte einst zum Palast von Mykene.
Rückseitig war die Stadt von zwei Bergmassiven geschützt, von denen man damals keinen Angriff hätte erwarten müssen. Schaut man von den Grundmauern hinab, sieht man nur steil abfallende Felswände. Vor rund 3.500 Jahren hätte kein Heer an diesen Wänden hinaufklettern können.
Mykene, dies wird einem an dieser Stelle spätestens bewusst, hätte mit den Kriegsgeräten vor 1.500 vor Christus nicht eingenommen werden können.

Den besten Blick auf die Ebene von Argos hat man etwas oberhalb von dem Palast von Mykene.
Mein Tipp: An sonnigen Tagen ist der Ausblick von hier oben besonders reizvoll. Allerdings erhält man die besten Fotos an Tagen mit etwas Wolken. Der Vorteil von diesen ist zudem, da es hier keinen Schatten gibt, prasselt dadruch die Sonne nicht zu sehr auf einen nieder.
Das Haus mit den 10 Säulen
Von dem Palast geht es weiter, diesmal jedoch etwas abwärts. Man kommt zu mehreren Grundmauern, an dessen Stelle sich früher verschiedene Werkstätten und Unterkünfte befunden haben.
Das Higlight dieses Bereiches ist jedoch das Haus mit den 10 Säulen, von denen aber auch nur noch die Grundmauern erhalten sind. Dieser Gebäude unterscheidet sich von seiner Größe gewaltig von den umliegenden Gebäuden. Ich vermute, die Gebäude waren früher zum größten Teil miteinander verbunden und dieser Raum war ein zentraler Treffpunkt.

Das einfache Südtor von Mykene, nehmen die wenigsten war. Es befindet sich in der Nähe des Hauses mit den 10 Säulen und war wahrscheinlich eine Art Notausgang.
Die Zisterne
Am Ende der Burg Mykene befindet sich der Zugang zu einer unterirdischen Zisterne. Diese soll 18 Meter tiefer liegen. Allerdings kommt man nicht weit, denn nach kurzer Zeit ist die Treppe unter verschiedenen Steinschichten begraben.

Der Eingang zu Zisterne ist etwas versteckt. Daneben findet sich ein abgesperrtes Becken, in denen sich im Sommer jede Menge Insekten tummeln.
Mein Tipp: Will man sich die Zisterne ansehen, sollte man unbedingt eine Taschenlampe mitnehmen (oder eine Taschenlampen-App für sein Smartphone) Bei meinem Besuch gab es in der Zisterne kein Licht.

Das ist der Eingang zur Zisterne von Mykene. Wer hier rein möchte, sollte eine Taschenlampe mitnehmen.
Das Nordtor
Folgt man von der Zisterne den Weg zurück und hält sich anschließend rechts, kommt man zum 2. Tor, dem Nordtor von Mykene. Dieses wirkt eher unscheinbar, im Vergleich zum Löwentor.

Das Nordtor von Mykene wirkt eher schlicht. Bei meinem Besuch schienen sich auch hierher nicht mehr viele Touristen zu verirren.
Nach dem Tor führt der Weg zurück zum Eingang, vorbei an ein paar alten zerfallenen Außenmauern, die bei Weitem nicht so imposant sind wie ihre zyklopischen Verwandten am Löwentor.

Im Vergleich zu den Mauern am Löwentor, sieht die Außenmauern im Norden von Mykene eher bescheiden.
Museum von Mykene
Am Ende des Rundgangs durch die Ausgrabungsstätten befindet sich ein Museum. In dem neugebauten Museum von Mykene kann man sich einen Teil der Fundstücke ansehen, welche man bei den Ausgrabungen entdeckt hat. Direkt neben dem Museum befindet sich ein weiteres Königsgrab, auf dem die Kuppel fehlt.

Dieses Grab befindet sich direkt neben dem Museum von Mykene. Das Besonders an diesem ist, man kann es von oben betrachten und auch in dieses hineingehen. Dadurch bekommt man ein gutes Gefühl wie hoch diese Gräber einst waren.
Das Schatzhaus von Atreus
Das Schatzhaus ist eigentlich ein Grab, welches aus einem riesigen Kuppelbau besteht. Es ist das größte Kuppelgrab, dass man aus mykenischer Zeit kennt und was noch erhalten ist. Rechts zweigt ein kleiner Raum ab, der bei meinem Besuch gesperrt war. Laut Berichten aus jüngerer Zeit, kann man diesen Raum aber jetzt wieder besichtigen.

Beeindruckend ist das Schatzhaus von Atreus, ein riesiges Kuppelgrab. Das Grab befindet sich etwas Abseits von den anderen Ausgrabungsstätten.
Mein Tipp: Das Schatzhaus von Atreus befindet sich ein bisschen entfernt von der Ausgrabungsstätte. Wenn es besonders warm ist, empfehle ich mit dem Auto zu dem Schatzhaus zu fahren. Davor gibt es ein paar Parkplätze, so dass man den Berg anschließend nicht wieder hinauflaufen muss.
Mein Fazit
Ich fand Mykene sehr schön auch wenn ich an vielen Stellen mehr Infos vermisst habe. Dies scheint ein echtes Problem hier zu sein, denn Infotafeln findet man hier nur sehr wenige. Ich kann deswegen nur empfehlen den Ort zu besuchen, wenn man sich zuvor etwas mit der Geschichte von Mykene auseinandergesetzt hat.
Weitere antike Sehenswürdigkeiten in Griechenland
Die folgenden Orte solltest du auch unbedingt besuchen, wenn du dich für griechische Geschichte interessierst.
- Delphi in Griechenland und sein Orakel
- Das antike Sparta
- Byzantische Bergstadt – Mystra
Hallo, informative Seite! Ich habe eine Frage – Wie lange sollte man für einen Mykene Besuch planen? Würden 4 Stunden reichen? Vielen Dank im Voraus! LG, I. Gonaus
Hi Gonaus, 4 Stunden sollten vollkommen ausreichen. Soweit ich das noch weiß, waren wir etwas über 2 Stunden in der Anlage und haben uns damals sogar das Museum mit angesehen.
Gibt es für Renter ermäßigte Eintrittskarten oder müssen alle Personen 12€ Eintritt zahlen. Gilt der Eintrittspreis nur für das Museum und ist der Rest kostenfrei ?
Wir haben nur sehr wenig Zeit und wollten deshalb nur das Löwentor sehen, doch wenn die Besichtigung des Löwentores 12€/Person kosten sollte, ist es eine „teuere Suppe“.
Es wäre nett, wenn Du uns antworten würdest.
Danke für Deine Mühe.
Gruß
Klaus
Hi Klaus, ab 65 mit Ausweis kannst du dir auch für den reduzierten Preis Mykene ansehen. Das Ticket in Mykene gilt immer für die Ausgrabungen, das Museum und das Schatzhaus von Atreus. Einzeltickets gibt es nicht. Und du kannst dir auch nichts davon ohne ein Ticket ansehen.