Etretat – Badeort mit den berühmtesten Felsentoren der Normandie

Etretat muss du unbedingt besuchen, wenn man du dich in der Normandie aufhälst. Die drei Felsentore, die diesen Ort weltberühmt machten, sind auch heute noch imposant anzusehen, auch wenn der Ort von Touristen überlaufen ist. Sehr viele Infos zu der Geschichte und den heutigen Gegebenheiten in Etretat findest du bereits in der Wikipedia. In diesem Beitrag habe ich einzelne Passagen daraus um weitere Infos ergänzt, die du wissen solltest, wenn du Etretat besuchen möchtest.

Wenn du Etretat besuchen möchtest, plane hierfür einen Tagesausflug ein. Du kannst den Ort am Besten von Rouen oder Le Havre erreichen. Dies bietet sich gerade dann an, wenn du eine Rundtour durch die Normandie planst.

Die wichtigsten Infos im Überblick

Land: Frankreich
Lage: Etretat liegt am Ärmelkanal, nordwestlich von Rouen
Einwohner: ca. 1.300
Wetter: Die Stadt besitzt ein gemäßigtes Klima. Die Sommer sind kühl und die Winter meistens über 0 Grad. Ganzjährig fällt viel Regen.
Zeitzone: Etretat liegt in derselben Zeitzone wie Deutschland. Du musst deine Uhr somit nicht umstellen.
Aufenthaltsdauer: 1 halben Tag solltest du einplanen.
Anreise: Du erreichst Syrakus mit dem Bus und dem Auto.
Parken: Rund um das Zentrum gibt es mehrere Parkplätze.
Nahverkehr: Einen Nahverkehr gibt es in Etretat nicht.
Restaurants: In Etretat gibt es ein paar Restaurants, die sich vor allem an Touristen richten.
Nachtleben: Ein Nachtleben wirst du hier nicht finden.
Kriminalität: Etretat ist sehr sicher. Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit keine kriminellen Übergriffe hier erleben.

Mein Hinweis: Von Paris aus findest du hier eine englisch- und französischsprachige Tagestour nach Etretat und Le Havre inkl. einem Kochkurs. Das Angebot ist nicht ganz günstig, aber auf jeden Fall eine gute stressfreie Alternative, wenn man nicht selber mit dem Auto hierher fahren möchte.

Panorama von Etretat mit Porte d’Aval und Aiguille

Panorama von Etretat mit Porte d’Aval und Aiguille

Anfahrt

Am einfachsten erreichst du Etretat mit dem Auto. Der Ort ist sehr gut ausgeschildert. Du folgst einfach den Schildern bis in den Ort und schlägst dich anschließend mit der Parkplatzsuche rum.

Von Le Havre gibt es zudem eine Busverbindung nach Etretat. Mit der Buslinie „13“ erreichst du den Badeort in rund 1 Stunde.

Hier eine Übersicht der ungefähren Fahrtzeiten

Ort Fahrtzeit mit Auto Fahrtzeit mit Bus
Le Havre 40 Minuten 1 Stunde
Rouen 1:30 Stunde 2:30 Stunden (über Le Havre mit Zug)
Amiens 2 Stunden keine gute Verbindung
Paris 3 Stunden keine gute Verbindung

Mein Hinweis: Willst du von Paris oder Amiens nach Etretat, dann fahre zuerst mit dem Zug bis nach Le Havre. Alternativ kannst du auch am Bahnhof Breaute-Beuzeville aussteigen. Von dort aus kommst du aber nur mit einem Taxi bis zum Ziel. Weitere Infos dazu findest du hier.

Parken

Je nachdem wann du in Etretat eintriffst, kannst du dir einen passenden Parkplatz aussuchen. Im Zentrum von Etretat ist Parken von 9 bis 19 Uhr gebührenpflichtig (Stand 2015) . Dies bedeutet, bist du vor 9 Uhr hier, wirst du wahrscheinlich auch im Zentrum einen Parkplatz bekommen.

Mein Tipp: Ich würde dir gleich von Beginn empfehlen einen der Parkplätze aufzusuchen, welche sich außerhalb vom Zentrum befinden. Bei meinem Besuch in Etretat verplemperte ich viel Zeit nur damit aus dem Zentrum wieder raus zukommen, weil dort alles verstopft war.

Weitere Parkplätze findest du etwas oberhalb der Straße Route du Havre, für die man eine Tagesgebühr von 5 Euro (Stand 2015) verlangt. Hier findest du meistens auch noch zur Mittagszeit einen Parkplatz.

Kleine Kapelle auf dem Plateau

Kleine Kapelle auf dem Plateau des Falaise d’Amont

Alternativ gibt es noch einen kostenfreien Parkplatz auf dem Falaise d’Amont, gleich neben einer kleinen Kapelle und dem Monument „l’Oiseau Blanc“.

Mein Hinweis: Würde ich heute noch mal nach Etretat fahren, würde ich gleich den Parkplatz an der kleinen Kapelle auf dem Falaise d’Amont aufsuchen. Hier war am wenigsten los und da du eh hier einmal hinauf kraxeln solltest, kannst du auch dein Auto gleich hier oben abstellen.

Karte Etretat

Klicke einfach auf die Google Maps Karte um diese zu öffnen.

Etretat

Das Etretat ein beliebtes Ausflusgziel ist, hat der Ort dem Roman „Der kürzeste Weg“ von Alphonse Karr zu verdanken. Dieser beschrieb den Ort mit seinen Felsentoren wodurch in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Tourismus begann. In kürzester Zeit entstanden hier Häuser aus Backstein, die du heute auch noch bewundern kannst. Sowie ein Casino und mehrere Villen, von du auch heute noch sehr viele in Etretat siehst.

Bereits nach dem ersten Weltkrieg setzte hier der Massentourismus ein. Dieser wurde erst durch den 2. Weltkrieg beendet, als die Deutschen anfingen Teile des Ortes in eine Wehranlage umzubauen. Auch davon wirst du heute noch viele Überreste in Etretat und vor allem auf den Klippen finden. Die Bunkeranlagen sind hier weitflächig verteilt.

Fußgängerpromenade in Etretat um 1900

Bereits im 19. Jahrhundert war Etretat ein beliebtest Ausflusgziel.
Foto von unbekannten Fotograf [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Uferpromenade

Die Strandpromenade in Etretat ist nicht sehr lang. In wenigen Minuten kannst du diese entlang laufen. An der Promenade befinden sich viele Cafes. An dem nördlichen Ende kommst du Hinauf zum Felsentor Falaise d’Amont. An dem südlichen Ende geht es zu den beiden Felsentoren Porte d’Aval und Aiguille

Zudem gibt es im Ort in der Nähe der Promenade Öffentliche Toiletten, die aber nur sehr klein waren. Diese waren gebührenfrei (Stand 2015). Nur eine Reinigungskraft hatte dort eine Schüssel mit einem Schild aufgehangen auf dem Stand, man solle geben was man möchte, wenn man die Toiletten benutzt.

Strandpromenade von Etretat

Die kleine Strandpromenade von Etretat

Möwen

Ein Problem in Etretat sind die Möwen. Hierzu gibt es an der Uferpromenade ein Hinweisschild auf dem hingewiesen wird, dass man die Möwen nicht füttern sollte. Dies kann ich nur bestätigen als ich sah wie Möwen scheinbar ohne Scheu versuchten aus einem geöffneten Picknickkorb Essen zu stibitzen.

Zudem viel mir auf dass einige Möwen auf Straßen herum stolzierten, als ob sie die Herrscher von Etretat wären. Sie ließen sich auch nicht von Passanten beirren, welche bis auf ein paar Zentimeter an sie heran traten.

Warnhinweis in Etretat

Warnhinweis in Etretat, dass man Möwen nicht füttern soll

Baden

Bei schönem Wetter solltest du unbedingt deine Badesachen mitnehmen. Etretat hat zwar nur einen Steinstrand, aber dafür genügen Platz um sich vor den Felswänden hinzulegen. Bei Ebbe kannst du zudem auch noch ein paar andere Strände erreichen, die bei Flut eingeschlossen sind. So kannst du bei Ebbe zum Beispiel den Strand hinter dem Felsentor Porte d’Aval erreichen. Hier soll es auch eine Höhle geben, die bei Ebbe erreichbar ist. Kommt die Flut bist du eingeschlossen und musst auf die nächste Ebbe warten, bist du wieder zurück kommst.

Strand von Etretat mit Felsentor Falaise d’Amont

Strand von Etretat mit Felsentor Falaise d’Amont

Die folgenden Orte in der Normandie könnten für dich auch interessant sein:

  1. Rouen
  2. Bayeux
  3. Caen
  4. Le Mont Saint Michel
  5. Dorf Beuvron-en-Auge

Gezeiten-Übersicht

In Etretat herrschen Gezeiten mit bis zu 7 Meter Unterschied. Dies wird dich als Besucher aber nun dann interessieren, wenn du wirklich einen kleinen Strandausflug bei Ebbe planst. Direkt neben dem alten deutschen Bunker an der Uferpromenade findest du deswegen eine Übersicht zu den Flut- und Ebbezeiten. Diese Zeiten solltest du unbedingt beachten, wenn du bei Ebbe am Strand entlang laufen möchtest. Auf dieser Webseite siehst du die aktuellen Infos zu den Gezeiten.

Bunker aus dem 2. Weltkrieg in Etretat

Bunker aus dem 2. Weltkrieg in Etretat

Mein Hinweis: Interessierst du dich für Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg, dann solltest du dir unbedingt die Bunkeranlage von Merville und die Deutsche Batterie von Azeville ansehen. Beide Anlagen befinden sich ebenfalls in der Normandie und sind nur einen paar Fahrstunden von Etretat entfernt.

Felsen von Etretat

Es gibt drei Felsentore in Etretat, die man auf vielen Bildern und Fotos sieht. Auch hierzu findest du bereits sehr viele Infos in der Wikipedia. Ich gebe dir deswegen an dieser Stelle nur noch ein paar Infos, von welchen Standpunkt aus du die besten Fotos der drei Felsentore schießen kannst.

Porte d’Aval und Aiguille

Steilküste von Etretat mit dem Felsentor

Steilküste von Etretat mit dem Felsentor Porte d’Aval und der Felsennadel Aiguille

Das bekannteste Tor mit seiner Felsnadel siehst du am Besten von dem Plateau oberhalb des Falaise d’Amont und von dem Plateau oberhalb der Manneporte. Gute Fotos kannst du zudem auf halber Höhe schießen, wenn man du das Plateau zum Falaise d’Amont hinaufsteigst.

Manneporte

Felsentor Manneporte in Etretat

Felsentor Manneporte in Etretat

Die Manneporte siehst du eigentlich nur von einer Stelle sehr gut und zwar von dem Plateau auf dem Porte d’Aval. Sofern du Lust und Laune verspürt, kannst du aber auch auf dem Plateau der Manneporte noch etwas weiter laufen und das Felstor an einer Stelle weiter hinten fotografieren. Bei Ebbe besteht zudem die Möglichkeit zu dem Strand an dem Felsenplateau zu gelangen und das Tor von dort aus zu fotografieren.

Falaise d’Amont

Steinstrand mit dem Felsentor Falaise d’Amont

Steinstrand mit dem Felsentor Falaise d’Amont in Etretat

Das kleinste Felsentor siehst du am Besten vom Plateau Porte d’Aval und natürlich direkt vom Strand. Zudem gibt es eine Stelle für Wagemutige auf dem Plateau Manneporte, von der aus du das Porte d’Aval, die Aiguille und das Falaise d’Amont sehen kannst. Dafür musst du aber auf einen Grat in Richtung Meer hinauslaufen. Hast du Höhenangst, kann ich dir davon nur abraten.

Sicherheit

Für deutsche Verhältnisse sind die Wege auf den Plateaus alles andere als gut abgesichert. Ein Geländer suchst du hier oben vergebens. Dies heißt aber auch, du kannst direkt bis an die Klippen laufen und aus allen Positionen fotografieren. Ein lästiges Geländer wird dich nirgendwo stören.

Verbotsschild an der Steilküste von Etretat

Verbotsschild an der Steilküste von Etretat

Für Besucher mit Höhenangst kann ich aber nur empfehlen auf den Wegen zu bleiben und nicht wie wild an den Abbruchkanten herum zu springen. Die Wege zu den Plateaus sind im Übrigen sehr gut ausgebaut.