Olympia – Geburtsstätte der olympischen Spiele

“Nach Olympia wollen Sie alle”, lese ich in meinem Reiseführer. Nun gut denke ich mir, lass ich mich mal überraschen warum dies so ist. Als wir in Olympia eintrafen wusste ich, Warum. Gefühlt hunderte Busse quälten sich durch die engen Straßen der kleinen Gemeinde von Olympia, die links und rechts gesäumt von Cafés und Souvenirgeschäften war. Am Ende ein mittelgroßer Parkplatz, auf denen gerade einmal rund 10 Busse Platz fanden. Ein heilloses Durcheinander, schien mir. Busse die versuchten aus dem Wirwar zu entfliehen, Busse die sich in dieses Chaos hineinstürzten. Und wir mittendrin, aber halt mit einem Auto.

Mein Hinweis: Willst du Olympia mit einer privaten Führung erleben, oder die Eintrittskarten vorab schon kaufen, dann schaue mal hier nach.

Parken

“Dont Parking” brüllte uns der Busfahrer an, als wir versuchten unser Fahrzeug am Straßenrand abzustellen. Dann hatte der rote Plastikkegel, der auf dem Gehweg stand, also doch eine Bedeutung. Wir befanden uns im Wendekreis der Busse und schienen somit den Verkehr gerade lahm zu legen. Also wieder ausparken und weiter. Eine Querstraße später sahen wir eine Lücke und versengten das Fahrzeug in dieser.

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Auf den Weg zu den Ausgrabungsstätten

Von hier aus ging es zu Fuß weiter. Wohin, dies war schnell klar. Wir mussten nur den Touristenströmen folgen, die sich aus den ankommenden Bussen entluden. An einem Kassenhäuschen wollten wir die Tickets kaufen. Doch keine Chance. Zwar fanden wir an dem Häuschen die Preise, aber die Eintrittskarten mussten woanders gelöst werden.

Wir reihten uns in den Strom der Touris ein und folgten den Berg hinab. Eine Infotafel auf unserem Weg wies uns diesen zu den Heiligtümern von Olympia. Eine Brücke später auf einem kleinen Platz sahen wir sie, sie neuen Kassenhäuschen, die sich aber gar nicht so sehr von dem Obrigen unterschieden. Schnell konnten wir die Tickets für uns lösen und wenige Minuten später standen wir auf dem Gelände, welcher der Ursprung unserer olympischen Spiele war.

Karte von Olympia

Auf dieser Karte siehst du, wo sich die jeweiligen Gebäude auf der Spielstätte von Olympia befanden. Plan von Bibi Saint-Pol [Gemeinfreiheit], via Wikimedia Commons

Weitere interessante Orte der Antike in Griechenland

Eintrittspreise und Öffnungszeiten

Eintrittspreise
Erwachsene: 12,00 Euro
Ermäßigte: 6,00 Euro
Freier Eintritt: Jugendliche bis 18 Jahre
Tage mit freien Eintritt für Alle: 06. März
18. April
18. Mai
29 & 30. September
28. Oktober
Öffnungszeiten
Mai bis Oktober täglich 08:00 – 20:00 Uhr
November bis April täglich 08:00 – 15:00 Uhr
Geschlossen am: 1. Januar
25. März
Ostersonntag
1. Mai
25. & 26. Dezember

Mit dem Ticket kannst du dir folgende Sachen ansehen:

  • Archäologische Stätte von Olympia
  • Archäologisches Museum von Olympia
  • Museum der Geschichte der Olympischen Spiele in der Antike
  • Museum der Geschichte der Ausgrabungen in Olympia

Warum sollte man Olympia besuchen?

Worin unterscheidet sich nun aber Olympia von den anderen Orten, wie Argos, Epidaurus, Sparta oder Mykene, welche wir in den letzten Tagen gesehen hatten? Ich weiß es nicht. Nun gut, in Olympia wurde Geschichte geschrieben, wie aber auch in den anderen Stätten.

In Olympia gab es jede Menge alte Säulen zu sehen, wie in den meisten anderen Stätten auch. Und Olympia besaß einmal ein paar schöne Tempel, Therme und ein Stadion, nun gut dies gab es in dieser Form wirklich nur in Epidaurus, auch wenn die Thermen von Argos um einiges besser erhalten waren.

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Ist man nur auf der Suche nach ein paar antiken Säulen, dann ist Olympia keinen Deut besser, als die anderen Stätten. Nur halt etwas besser touristisch erschlossen. Ist man auf der Suche nach antiken Spuren und will einen Hauch von antiker Geschichte spüren, dann reiht sich Olympia genauso in die Riege der alten Stätte ein, die wir die letzten Tage ansahen.

Für diejenigen, die sich dafür interessieren ist Olympia in Griechenland auf den Peloponnes ein Muss. Besonders das Museum von Olypmia, in denen man viele Exponate findet, die bei den Ausgrabungen ans Tageslicht geholt wurden. Gegraben wird im Übrigen immer noch. Die Anlage von Olympia ist zwar nicht so groß, wie die von Epidauros, aber mindestens genauso spannend.

Video von Olympia

Zum Anschauen einfach auf das Bild klicken.

Weitere interessante Orte der Antike auf den Peloponnes

Beste Besuchszeit

Mit den Unmengen an Touristen muss man dagegen in Olympia vorlieb nehmen. Bei unserem Besuch hatte ich jedoch den Eindruck, dass man um die Mittagszeit etwas Ruhe haben könnte. Zudem kann ich mir gut vorstellen, Olympia wird gegen Abend auch etwas ruhiger werden. Die langen Öffnungszeiten die wir vorfanden, sprechen zu mindestens dafür.

Sehenswertes in Olympia

Tempel des Zeus

Überreste des Tempels von Zeus in Olympia

Tempel des Zeus

Das dominierende Gebäude im antiken Olympia war früher einmal der Zeus Tempel. Wenn man in Olympia von den Überresten des Tempels von Zeus spricht, sind damit eigentlich nur die Grundmauern des Tempels gemeint.

Die Säule die man auf dem Bild sieht wurde anlässlich der olympischen Spiele 2004 von einer deutschen Archäologievereinigung Olympia geschenkt.

Tempel des Zeus in Olympia

So soll der Tempel des Zeus in Olympia einmal ausgesehen haben. Foto von unbekanntem Fotograf [Gemeinfreiheit], via Wikimedia Commons

Die Figuren welche sich an den Ost- und Westgiebel des Tempel befunden haben, kann man sich im Original in ihrer bruchstückhaften Anordnung im Olympia Museum ansehen. Der Aufbau im Museum ähnelt dabei dem Parthenon auf der Akropolis in Athen.

In dem Tempel soll sich zudem eines der sieben Weltwunder der Antike, die Statue eines sitzenden Zeus befunden haben. Die Statue war 12 Meter groß und muss beeindruckend ausgesehen haben. Abbildungen der Statue findet man heute nur noch auf alten Münzen. Was aus der Statue geworden ist, weiß auch keiner. Die Aufzeichnungen hierzu enden cirka 40 nach Christus.

Olympia und der Kaiser Nero

Wenn man sich in der Ausgrabungsstätte an das hintere Ende nach links begibt, findet man dort die Überreste einer alten Villa. In dieser Villa soll der Kaiser Nero residiert haben, als er an den olympischen Spielen teilnahm.

Interessante Geschichtsinfo: Nero bat die Hellenen alle Spiele im selben Jahr statt finden zu lassen. Der Grund dafür war, er wollte an allen spielen selber teilnehmen.

In einem pompösen Aufgebot zog er von Rom nach Griechenland und beteiligte sich an den Spielen. In Olympia nahm er an allen Wettstreiten teil und gewann diese auch alle.

Die Geschichtsschreiber sich sich heute noch uneinig darüber, ob Kaiser Nero wusste dass die Spiele zu seinem Gunsten manipuliert waren und das Preisgeld bewusst kassierte. Oder ob er von sich selber so überzeugt war, dass er die Manipulation nicht durchschaute.

Geschichtlich sicher ist aber, dass er durch die Teilnahme eine enorme Popularität bei dem römischen Volk erfuhr. Und als netten Nebeneffekt die griechischen Spiele und deren Kultur den Römern ein ganzes Stückchen näher brachte.

Nymphaion des Herodes Atticus

Überreste des Nymphaion des Herodes Atticus in Olympia

Leider ist von dem Nymphaion in Olympia nicht mehr viel übrig geblieben. Jedoch kann man auf einer der Tafeln, welche sich vor dem Nymphäum befinden sehen wie dieses wahrscheinlich einmal früher aussah.

Was ist ein Nymphaion? Ein Nymphaion (auch Nymphäum oder Nymphaeum) ist ein Nymphenheiligtum, welches wir hier, meistens über einen Brunnen oder einer Quelle errichtet wurde. Die meisten bekannten Nymphaien sind halbkreisförmig und mit Säulen versehen.

Das Nymphaeum in Olympia gehört zu den bekanntesten Nymphäen. neben der Wasserversorgung wurden hier auch die Familie des Herodes Atticus verherrlicht. Es war zudem mehrgeschossig, was auf die Wichtigkeit dieses Nymphenheiligtum hinweist.

Was mich besonders an diesem Brunnen faszinierte war die Vergänglichkeit. Dies kann man leider erst verstehen, wenn man auch eine Vorstellung von dem Original hat, wie es auf der Tafel dargestellt war. Die Mauerreste die man in der Mitte des Bildes sieht, sind nur die Grundmauern des Beckens des Nymphaion von Olympia, welche früher rings herum mit jeder Menge Statuen geziert waren.

Ein Teil der Überreste dieser Figuren kann man im Museum von Olympia noch bewundern. Allerdings ist nicht mehr wirklich viel vorhanden.