Little India in Singapur

Wenn du ein bisschen länger in Singapur bist und dir unbedingt Little India anschauen möchtest, dann wird dir der folgende Beitrag bei der Planung helfen. In diesem verrate ich dir wann du dir das Viertel, wie am besten ansehen solltest und wie viel Zeit du dafür maximal einplanen musst.

Little India ist wie Chinatown oder das Gebiet rund um die Arab Street eine kleine Stadt in einer Stadt. Hier leben, wie der Name schon verrät, vor allem Inder. Jedoch findest du hier auch viele andere Nationen, was mit der Wohnpolitik von Singapur zu tun hat. Diese schreibt nämlich vor, in welchem Mischungsverhältnis verschiedene Nationen in neugebauten Häusern in Singapur wohnen dürfen. Ich finde dies eine ziemlich schlaue Idee 😉

Straße mit Verkaufsständen in Little India in Singapur

Solche Straßen mit Verkaufsständen findest du in Little India eigentlich überall.

Um nach Little India zu kommen, kannst du an einer der folgenden MRT Stationen der U-Bahn von Singapur aussteigen:

  • Little India MRT Station Downtown Line (DT12) & North East Line (NE7)
  • Rochor MRT Station Downtown Line (DT13)
  • Boon Keng MRT Station North East Line (NE9)
  • Jalan Besar MRT Station Downtown Line (DT22)
Bemalte Wand in einer Straße in Little India

Auch viele Wände sind hier bunt bemalt. Diese zu finden, dafür solltest du dir aber Zeit nehmen.

Rundgang durch Little India

Das Viertel Little India kannst du rund um die Uhr besuchen. Da es ein Stadtviertel ist, gibt es hier keine Öffnungszeiten. Willst du jedoch in einen der Tempel, dann solltest du zwischen 10 und 18 Uhr hier sein.

Es gibt 3 wichtige Hauptstraßen, welche durch das Viertel führen, nämlich die:

  • Serangoon Road
  • Kampong Kapor Road
  • Jln Besar Road

Diese 3 Straßen sind auch die Begrenzungen, in dessen Bereich du dich durch das Viertel bewegen wirst.

Mein Tipp: Hast du nur wenig Zeit, dann konzentriere dich auf die Serangoon Road. Steige hierzu an der Boon Keng Station der North East Line (Station 9) aus. Anschließend läufst du die Straße nach Süden bis zum Haltepunkt “Little India” ab. Auf dem Weg wirst du die wichtigsten Tempel des Viertels sehen.

Farbenfrohe Häuser in Little India in Singapur

Bunt geht es aber überall hier zu. Mit Farbe wurde hier nicht gespart.

Für einen ausgiebigen Rundgang solltest du rund 4 Stunden einplanen. Hast du die Zeit dann gehe früh am Morgen, möglichst vor 9 Uhr, in den südlichen Teil des Viertels. Anschließend erkunde diesen Bereich. Genieße danach irgendwo einen Tee oder Kaffee. Und ab ca. 11 Uhr erkunde den Rest von Little India.

Mein Hinweis: Für ein paar gute Fotos solltest du das Viertel auch noch mal am Abend besuchen. Dann sind hier viele der Tempel schön beleuchtet.

Graffiti von einem Teetrinker in Little India

Manche Graffitis sind richtig gut und zeigen etwas von der Kultur die hier gelebt wird.

Die 6 wichtigsten Tempel in Little India

Die meisten Tempel findest du direkt an der Serangoon Road. Laufe diese deswegen einmal ab und schweife ab und zu auch links und rechts in die Gassen. Hier nun ein kurzer Überblick der 6 wichtigsten Tempel und religiösen Gebäude in Little India.

  1. Sri Veeramakaliamman Tempel: Dieser farbenprächtige Hindutempel, der 1881 erbaut wurde, ist der hinduistischen Göttin Kali geweiht. Du kannst den Tempel besuchen, wenn du deine Schuhe ausziehst und längere Kleidung anhast. Bist du kurzen Sachen unterwegs ist das aber kein Problem, da es hier auch tempeltaugliche Kleidung zu ausborgen gibt.
  2. Sri Srinivasa Perumal Tempel: Dieser hinduistische Tempel ist einer der Ältesten von Singapur. Teile der Anlage stammen von 1855. Gewidmet ist der Tempel der Gottheit Vishnu. Hier kannst du dir Zeremonien problemlos ansehen oder das Gelände erkunden. Am Abend wird der Tempel schön angestrahlt, sodass die Gottheiten des Tempels noch imposanter wirken.
  3. Sri Veeramakaliamman Tempel in Little India

    Bunte Hindutempel, wie hier den Sri Veeramakaliamman Tempel, gibt es ebenfalls reichlich in Little India.

  4. Sakya Muni Buddha Gaya Tempel: Dieser buddhistische Tempel ist einer der beliebtesten von Singapur. Im Inneren kannst du dir die 15 Meter hohe Statue eines sitzenden Buddhas ansehen. Dessen Aura besteht aus zahlreichen Lampen du die gegen eine kleine Gebühr zum Erleuchten bringen kannst. Ansonsten kannst du dir den Tempel kostenfrei ansehen.
  5. Sri Vadapathira Kaliamman Tempel: Dieser hinduistische Tempel ist der Göttin Sri Vadapathira Kaliamman gewidmet. Sein Ursprung soll um 1830 gewesen sein, als eine Anhängerin hier ein Bild der Gottheit unter Baum stellte. 1935 entstand dann an dem Ort ein vollwertiger Tempel. Heute kannst du dir in diesem viele Decken- und Wandbilder ansehen, auf der Geschichten der Hindus beschrieben ist.
  6. Sri Vadapathira Kaliamman Tempel in Singapur

    Nahezu alle Tempel, wie auch den Sri Vadapathira Kaliamman Tempel, kannst du kostenfrei betreten.

  7. Central Sikh Tempel: Dieser Tempel ist das Zentrum der Sikh-Religion in Singapur. Diese Religion ist hierzulande eher unbekannt, weswegen der Tempel auch so interessant ist. Das Gebäude wird in der Glaubensgemeinschaft als Gurdwara bezeichnet, was soviel bedeutet wie „Tor zum Guru“. Der Tempel steht allen Menschen offen, sodass du in diesen auch mal einen Blick werfen kannst, um mehr über diese Religion zu erfahren.
  8. Abdul Gafoor Mosque: 1907 wurde diese Moschee in Little India gebaut. Du kannst sie besuchen, solltest aber auch diese nur barfuß betreten. Doch auch wenn du dich in diese nicht hineinwagst, schaue dir unbedingt die Architektur an. Die Moschee hat viele Minarette und reichlich antike Elemente wie zum Beispiel dorische und korinthische Säulen.
Buddhistischer Tempel hinter einer Shell Tankstelle

Hier scheinen sogar die Tempel mit den Tankstellen zu verschmelzen :D.

Weitere Sehenswürdigkeiten und Tipps

Neben den vielen Tempel in Little India, findest du hier aber auch noch ein paar weitere Sehenswürdigkeiten. Die folgenden 3 solltest du dir auf jeden Fall mal ansehen:

Mustafa Centre: Magst du Menschenmassen, dann musst du dieses Kaufhaus besuchen. Es ist 7 Tage die Woche rund um die Uhr, also 24 Stunden, geöffnet. Es zieht sich zudem über einen kompletten Straßenblock. Hier geht es laut zu und die Stände stehen eng beieinander.

Eine Besonderheit: Gibt es zu viele Diebe an einem Tag kann es passieren, dass deine Tasche mit einem Kabelbinder zugebunden wird. Das Kaufhaus ist somit für sich schon ein Erlebnis.

Kaufhaus Mustafa Centre in Singapur

Das Mustafa Centre ist das bekannteste Kaufhaus in Little India.

Tekka Centre: Ein weiterer Markt, in dem es ebenfalls lebhaft zugeht, ist das Tekka Centre. Hier findest du viele indische Spezialitäten in der Foodmeile im Untergeschoss. Beachten solltest du, wenn auf einem der Plätze eine Taschentuchpackung liegt, ist dieser Platz reserviert. Dann setze dich hier nicht hin.

Eine Besonderheit: Hier gibt es Schilder an Waschbecken, die darauf hinweisen, dass man hier nicht reinpinkeln soll. Dies soll eine Unart von neu ankommenden Indern sein, welche das ab und zu machen.

Tan Teng Niah: Dieses besonders bunte Haus findest du gleich neben dem Tekka Centre. Das Haus wurde um 1900 von einem chinesischen Geschäftsmann erbaut. Es ist eine der letzten existierenden Villen in Singapur, die in diesem Stil errichtet worden. Heute ist das Haus ein beliebtes Fotomotiv. Gleich daneben findest du viele kleine Essensstände mit jeder Menge gutem Streetfood.

Tan Teng Niah Haus in Little India

Das Tan Teng Niah Haus kannst du dir nur von Außen ansehen. Auch dieses ist bunt, wie seine Umgebung.

Essenstipp: Bist du Vegetarier dann wirst du hier jede Menge Restaurants finden. Die indische Küche ist für ihre vegetarischen Gerichte bekannt. Es gibt hier sogar Fastfoodketten die nur vegetarische Gerichte anbieten.

Zum Schluss noch ein Hinweis ob Little India gefährlich ist. Wie überall in Singapur wirst du dich auch hier sicher fühlen. Es kann zwar mal passieren, dass du als Tourist komisch beäugt wirst. Aber dies ist auch anderswo der Fall. Deswegen höflich bleiben, ordentlich benehmen und du wirst hier deine Freude haben.

Gasse in Little India mit Transporter

In Little India fühlt man sich eigentlich überall sicher. Auch in solchen Gassen hast du nichts zu befürchten.