Yosemite Nationalpark – Wanderung durch magische Wälder

Versunken zwischen den Bergen Kaliforniens liegt der Yosemite Nationalpark. Mit seiner faszinierenden Flora und Fauna lockt er Besucher aus der ganzen Welt in seine Wälder – so auch uns! Auf mal mehr, mal weniger verlassenen Wegen begaben wir uns auf eine Tour entlang gigantischer Bäume und enormer Felsformationen.

Yosemite National Park Tipps

Der Granitmonolith des "Half Dome" ragt in den bewölkten Himmel

Einer der beliebtesten Wanderwege des Nationalparks führt auf den Half Dome. Foto von Diliff [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons

Bevor wir mit der eigentlichen Wanderung beginnen konnte, galt es sich ausführlich zu informieren. Die wichtigsten Informationen haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst – so kannst du deinen Trip ganz unbeschwert angehen!

Beginnen wie mit dem Wetter im Yosemite Nationalpark: Hier herrscht im Grunde erst einmal ein eher mediterranes Klima. Das heißt, dass man sowohl mit Schnee im Winter, aber auch mit um die 30°C im Winter rechnen kann. Abhängig davon, was man sehen möchte, eignen sich verschiedene Jahreszeiten – aber dazu später noch mehr!

Mein Hinweis: Du willst auf Nummer sicher gehen? Dann schau mal hier nach und buche alles was du brauchst im voraus.

Wer sich fragt, wann der Nationalpark geöffnet ist, der sei außerdem beruhigt – er hat ganzjährig 24/7 offen. Nur ein Ticket brauchst du um den Park selbst zu betreten. Der Eintritt zum Yosemite hat uns 30$ gekostet. Was erst einmal viel klingt, verliert seinen Schrecken, wenn man weiß, dass jedes Ticket immer 7 Tage gültig ist.

Immer eine Reise wert!

Ein Steinbruch der Granitfelsen ist von grünen Bäumen umrahmt

Steinbrüche der Granitfelsen sind keine Seltenheit im Nationalpark.

Wie schon gesagt hat das Wetter im Yosemite Nationalpark immer seinen ganz eigenen Charme und bietet zu jeder Jahreszeit die verschiedenensten Möglichkeiten für Aktivitäten. So kann man zum Beispiel im Frühling und Herbst herrlich bei milden Temperaturen wandern. Im Sommer ist das auch möglich – so haben auch wir es gemacht –, denn die Bäume spenden wohltuenden Schatten und an den vielen Seen kann man sich auch einmal ein wenig frisches Wasser ins Gesicht spritzen.

Leider nicht gemacht, aber auf jeden Fall interessant anzusehen, waren die Wildwasserfahrten, die man hier unternehmen kann. Auf dem Merced River können selbst blutige Anfänger eine abenteuergeladene Tour unternehmen. Unser Tipp: vorher buchen! Sonst ergeht es die vielleicht wie uns und es sind gerade keine Boote frei.

Im Sommer geht dann die Hochsaison los – meide am besten die typischen Touristenpfade. Stattdessen können wir die Region der Tuolumne Meadows pder die Wanderwege rund um den Glacier Point empfehlen. Hier hast du meist deine Ruhe und kannst in aller Ruhe die Natur genießen. Wer sich außerdem für Fotografie begeistert, wird sicher kaum vor der Linse hervorkommen!

Ein letzter Tipp noch: auch im Winter bietet der Yosemite Nationalpark ein wahres Erlebnis. Nicht nur Ski- und Snowboardfahren kann man hier, sondern auch faszinierende Winterwanderungen unternehmen – oder so wurde uns berichtet. Als winterliches Ziel steht es auf jeden Fall ganz weit oben auf unserer Liste!

Yosemite National Park Sehenswürdigkeiten

Eigentlich ist der ganze Nationalpark ja eine Sehenswürdigkeit – zumindest für Menschen wie mich, die Wälder einfach lieben und es sich manchmal am liebsten in einer kleinen Hütte umgeben von Bäumen gemütlich machen würden. Dennoch können wir von ein paar Highlights unseres Besuches berichten – was du nicht verpassen solltest und wie du dahin kommst, erfährst du jetzt!

Krachende Wassermassen!

Aus den Bergen stürzt ein Wasserfall in den Wald

Einer der vielen Wasserfälle im Nationalpark – der Bridalveil Fall. Foto von TheBrockenInaGlory [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons

Der Yosemite Nationalpark ist nicht nur wegen seiner Wälder bekannt, sondern auch für die herrlichen Wasserfällen, die entlang der Granitfelsen in die Tiefen stürzen. Besonders schön anzusehen sind die Nevada Falls. Aus etwa 181 m Höhe fließt hier das Wasser ins Yosemite Valley. Man kann auch hinauf zur Quelle steigen – über den Mist Trail begibt man sich über 18 km hinauf und wird mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt.

Der gleiche Weg führt auf halber Strecke auch entlang an den Vernal Falls – einem Wasserfall des Merced River. Während man bei den Nevada Falls im Sommer eine trockene Wand vorfinden kann, da es sich dabei um Schmelzwasser des Winters handelt, ist hier das Spektakel sicher!

Ebenfalls im Frühjahr bis Sommer zu empfehlen: die Yosemite Falls. Auch sie werden aus Schmelzwasser gespeist und bilden den größten Wasserfall der USA. Wer zur passenden Zeit zu Besuch kommt, wird hier ein wahres Spektakel aus Wassermassen erleben, dass man so schnell nicht vergisst!

Und noch mehr einzigartige Gewässer

Der Mirror Lake spiegelt die schneebedeckte Landschaft aus Felsen und Bäumen

Die Oberfläche des „Mirror Lake“ wirkt – wie der Name schon verrät – wie ein Spiegel. Foto von Mike Baird [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons

Wer sich im Frühjahr auf den Weg in den Yosemite Nationalpark macht, kann über einen Wanderweg ein weiteres einzigartiges Naturschauspiel erreichen: den Mirror Lake. Da wir leider im Sommer hier waren, war der See fast komplett ausgetrocknet – die Dürreperioden Kaliforniens schlagen auch hier zu.

Wenn du dieses Pech allerdings nicht hast, machst du dich einfach in Richtung Mirror Lake auf ­– überall im Park gibt es Hinweisschilder, die den Weg weisen. Auch hier ist bereits „seasonal“ vermerkt – denn nur im Frühling (und im Herbst nach viel Regen) lohnt sich der Aufwand. Denn dann erwartet einen glasklares Wasser in dem sich die Umgebung auf unbeschreibliche Weise spiegelt!

Naturwunder der ganz besonderen Art

Zwei riesige Mammutbäume stehen im Vordergrund, während dahinter Felsen und Wald zu sehen sind

Die Mammutbäume ragen weit über die normalen Pinien hinaus. Selbst mit den Felsen können sie mithalten.

Abseits der Big Oaks Road finden Besucher noch ein Highlight des Yosemite Nationalparks: die riesigen Mammutbäume oder auch Giant Sequoias. Sie sind wohl das Symbol des Parks schlechthin, denn selbst die entwurzelten Exemplare in Längslage reichen doch auch über die größten Menschen hinaus.

Am besten kann man diese grün-braunen Giganten in der Mariposa Grove bewundern. Da die Straße dahin jedoch auch des Öfteren mal gesperrt ist, kannst du alternativ auch auf die Toulumne Grove ausweichen. Das Schöne an der ersten sind eigentlich auch die Freiluftbahnen, die die Bäume umgeben und von denen aus man noch einmal einen ganz anderen Blick erhaschen kann.

Auf steinigen Pfaden – die Granitfelsen

Im Nebel erkennt man im Hintergrund den Granitmonolithen "El Capitan".

Granitmonolithen spicken den Nationalpark – hier im Nebel liegt „El Capitan“.

Schon an einigen Stellen habe ich die Granitfelsen erwähnt, die den ganzen Park durchziehen. Ein bisschen erinnern sie mich an die Küste Rügens, an der die Kalksteinwände senkrecht ins Wasser reichen, nur dass es sich hierbei eben um Granit handelt. Aus dem Stein haben sich einige Formationen gebildet, die zum Erkunden einladen.

Allen voran wäre an dieser Stelle „El Capitan“ zu erwähnen. Der Monolith gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Yosemites und ragt knapp 910 m in die Höhe. Erfahrene Bergsteiger dürfen ihn auch gern erklimmen – wir hingegen genossen ihn mit einem gesunden Abstand.

Ebenso verhält es sich mit dem „Half Dome“. Auch wenn man hier nicht gleich zum Bergsteiger werden muss, sollte man doch etwas Kondition für den Aufstieg mitbringen. Der Half Dome Hike umfasst etwa 25 km und man überquert dabei rund 1.600 Höhenmeter – es ist also ein Tagesausflug ihn zu besteigen.

Weniger anstrengend hingegen ist das Besteigen des „Sentinel Dome“. Hier startet man von der Glacier Point Road und bewegt sich 3 km lang entlang der Hinweisschilder in Richtung Sentinel Dome. Von oben kannst du den Blick ins Yosemite Valley genießen und dich ein wenig in der Sonne ausruhen.

Die besten Aussichtspunkte im Yosemite Nationalpark

Der Tunnel View mit den Granitfelsen im Hintergrund und dem Nadelwald des Yosemite Nationalpark im Vordergrund

Der im Nebel liegende „Tunnel View“ – einer der besten Aussichtspunkte im Yosemite Nationalpark von dem aus man die Felsen und die Mammutbäume bewundern kann!

Neben den Wanderwegen findet man in und um den Park auch einige spektakuläre Aussichtspunkte. Da diese aber oft auch mit dem Auto erreichbar sind, tummeln sich hier häufig Touristengruppen. Ganz auslassen solltest du sie dennoch nicht.

Besonders beliebt und einfach phänomenal ist der Tunnel View. Von hier schaust du in den Tunnel aus El Capitan und Half Dome, zwischen denen das Yosemite Valley liegt. Mit etwas Glück läuft dann auch noch Wasser am Bridaveil Falls-Wasserfall entlang und das Bild ist koplett.

Auch vom Glacier Point aus genießt man einen fantastischen Blick. Aus 2.200 m Höhe blickt man hinab ins Tal und erkennt in der Ferne den Half Dome und die Nevada Falls, die plötzlich gar nicht mehr so gigantisch wirken. Übrigens: die Amerikaner selbst schwören darauf, den Glacier Point im Winter mit Langlauf-Ski zu erklimmen, das scheint ein wahres Highlight zu sein!

Wer nicht wandern möchte, kann außerdem von der Tioga Road einen super Einblick in den Nationalpark. Der Pass führt über eine kurvenreiche Strecke hinauf zum Olmsted Point, von dem aus du auf den Gletscher schauen kannst.

Ein paar letzte Worte

Wie schon zu Beginn gesagt, liebe ich Wälder und egal, wo auf der Welt ich mich gerade befinde, sie geben mir immer ein Zuhause. Kein Wunder also, dass ich mich umgeben von den gigantischen Mammutbäumen und den herrlichen Pinien wohl gefühlt habe. Doch der Yosemite Nationalpark hat noch viel mehr zu bieten und ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

Wer sich nicht zum Bergsteigen berufen fühlt, der hält sich einfach an die einfachen Wanderwege durch das bewaldete Tal, denn auch die führen zu einzigartigen Sehenswürdigkeiten wie dem Mirror Lake. Aber auch erfahrene Kletterer werden an den Granitfelsen viel Spaß haben und einiges entdecken können!