6 Tipps für deine Chile-Reise: von der Ankunft bis zum Trinkgeld
Du bist auf der Suche nach Abenteuer? Dann empfehle ich eine Chile-Reise! Denn kaum ein anderes Land bietet so viel Abwechslung. Von trockenen Wüsten über gemäßigte Klimazonen bis hin zu schwimmenden Eisbergen ist alles dabei. Doch für so einen Trip solltest du gut vorbereitet sein. Lies deshalb jetzt meine Tipps rund ums Land!
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Eckdaten: Was musst du über Chile wissen?
Meine Chile-Reise war einer der ersten Urlaube, die wirklich weit weg von Deutschland stattfanden. Und ich muss zugeben, dass ich mich nur mäßig über den südamerikanischen Staat informiert habe, was in sehr kalten Füßen und einer ziemlich starken Erkältung endete. Damit dir das nicht auch passiert, findest du in diesem Beitrag die wichtigsten Infos. Jetzt aber erst einmal ein paar grundlegende Fakten zum Land:
Hauptstadt | Santiago de Chile |
Lage | Südamerika, am Pazifischen Ozean; grenzt im Norden an Peru, im Nordosten an Bolivien und im Osten an Argentinien |
Sprache | Spanisch (Dialekt: Chileno) |
Währung | Peso Chileno |
Steckdosenadapter | Jein: In Chile gibt es Typ C und L. Ersterer ist mit den deutschen Steckern kompatibel, für zweiteren brauchst du einen Adapter. |
Zeitzone | Santiago de Chile GMT-4 im deutschen Winter (-4 = Stelle deine Uhr 4h zurück)
Santiago de Chile GMT -6 im deutschen Sommer Osterinsel GMT-6 Punta Arenas GMT-3 |
Flugdauer | 13–14 h, aber keine Direktflüge von Deutschland |
Einreise | 90 Tage ohne Visum mit dem deutschen Pass |
Aufenthaltsdauer | mind. 2 Wochen |
Internet | chilenische SIM-Karte benötigt |
Kriminalität | höher als in Europa, geringer als in anderen Ländern Südamerikas |
Hast du dir Chile schon einmal auf einer Karte angeschaut? Dann ist dir wahrscheinlich aufgefallen, wie dünn es ist. Tatsächlich erstrecken sich die 756.000 km² eher wie ein Küstenstreifen vom Norden bis in den Süden des amerikanischen Kontinents. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Form nennen wir Chile bereits seit seiner Entdeckung “das langgestreckte Land” und es ist tatsächlich das längste und schmalste Land der Welt.
Der erste Europäer, der chilenischen Boden betrat, war im übrigen Ferdinand Magellan im Jahr 1520. Er war ein portugiesischer Seefahrer und nach ihm ist auch die Magellanstraße benannt worden, eine Meerenge mit zahlreichen Inseln und Seitenarmen. Die indigene Bevölkerung bezeichnet diese Region allerdings als Tchili (ein Wort für Schnee), woraus sich der heutige Landesname ableitete.
Warum überhaupt nach Chile reisen?
Spielst du gerade erst noch mit dem Gedanken, ob der lange Staat entlang des Pazifischen Ozeans das ideale Reiseziel für dich ist? Dann habe ich dir hier einmal meine Gründe aufgezählt, weshalb er mir so gut gefällt. Doch ich möchte ehrlich sein: So eine Chile-Reise schlägt auf den Geldbeutel, denn die Preise vor Ort sind mit den deutschen durchaus zu vergleichen. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass sich die Investition lohnt, denn:
- Das Land ist atemberaubend schön. Gerade für Liebhaber:innen der Natur gibt es hier viel zu sehen.
- Es ist ein super Einstieg für weitere Reisen durch Südamerika aufgrund seiner Sicherheit.
- Wer sich nicht zwischen Sommer- und Winterurlaub entscheiden kann, macht einfach beides. Denn Chile liegt in mehreren Klimazonen.
- Das Land bietet die perfekte Balance zwischen Abenteuer in wuselnden Metropolen und genussvoller Einsamkeit zwischen einzigartigen Naturschauspielen.
- Als deutsche:r Tourist:in ist die Einreise besonders unkompliziert.
Die Einreise nach Chile
Du wirst es dir wahrscheinlich schon gedacht haben, aber so eine Chile-Reise bestreitet sich nur per Flieger. Außer natürlich, du möchtest vorher eine wochenlange Kreuzfahrt unternehmen. Leider geht kein Direktflug von Deutschland, aber bei den meisten Routen musst du nur einmal umsteigen. Bei mir ging es damals über Madrid. Unabhängig davon landen alle Flüge aus Europa am internationalen Flughafen von Santiago (SCL).
Wichtig ist, dass du deinen Reisepass dabei hast und dieser bei Einreise noch 6 Monate gültig ist. Zusätzlich wird dir im Flieger ein Formular gereicht, das du ausfüllen musst – das ist aber recht üblich bei internationalen Trips. Darauf gibst du zum Beispiel deinen Namen, Reisepassnummer und erste Unterkunft an.
In Chile angekommen, bekommst du dann noch einen Stempel in deinen Pass und deine Einreisebescheinigung namens Tarjeta Única Migratoria. Hebe diese unbedingt sorgsam auf, denn diese musst du beim Verlassen des Landes wieder vorzeigen. Bei Verlust oder Diebstahl musst du vor deiner Ausreise bei der Policía de Investigaciones (PDI) einen Ersatzbeleg beantragen. Du findest deren Dienststellen im Zentrum von Santiago, am Flughafen, aber auch in anderen Regionen des Landes.
Möchtest du länger als 90 Tage bleiben, kannst du übrigens innerhalb dieser Zeit einmal das Land verlassen und anschließend wieder einreisen. Auf diese Weise verlängert sich deine Aufenthaltserlaubnis um weitere 3 Monate. Warum unternimmst du also einen Abstecher nach Argentinien oder Peru?
Urlaub in Chile: Reisewetter für einen angenehmen Aufenthalt
Wie bereits erwähnt, erstreckt sich Chile über mehrere Klimazonen. Diese spiegeln sich auch in den verschiedenen Landschaftsbildern wider. Man unterscheidet in:
- Nordchile: kaum bewohnt
- viele Gebirge, Atacama-Wüste
- mit langen, warmen, trockenen Sommern und kurzen, kalten Wintern
- eines der trockensten Gebiete der Erde
- subtropische Zone
- Mittelchile: Wohnort der meisten Bürger:innen
- trockene, heiße Sommer und milde Winter
- warmgemäßigtes Mittelmeerklima
- Gletscher, Vulkane, Flüsse, Regenwald
- Südchile: kaum bewohnt
- kühles Klima und vermehrt Niederschlag
- maritime Zone (wie Deutschland)
- viele kleine Inseln
Zudem befindet sich das Land auf der Südhalbkugel. Das bedeutet, dass das Wetter hier völlig gegensätzlich zu den deutschen Jahreszeiten abläuft. Ist bei uns also Winter, herrschen in Chile sommerliche Temperaturen.
Ehrlich gesagt, wirst du nicht drumherum kommen und für jede Wetterlage etwas einpacken müssen, wenn du eine Rundreise planst. Das liegt einfach an der Aufteilung des Landes. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass die folgende Zeiten die besten für eine Chile-Reise sind:
- Oktober bis Mitte Dezember – chilenischer Frühling/Sommerbeginn
- April bis Mitte Juni – Herbst/Winterbeginn
Fortbewegung während der Chile-Reise
Ich wiederhole mich, doch die längliche Form des Landes beeinflusst einige Faktoren, die du bei deiner Reiseplanung berücksichtigen musst – so auch die Fortbewegung. Denn die Infrastruktur ist nur mäßig ausgebaut, besonders außerhalb der Großstädte. Möchtest du zwischen diesen hin und her pendeln, kannst du Überlandbusse benutzen oder mit einem Leihwagen fahren. Allerdings frisst das ganz schön viel Zeit und die Straßen sind sehr kurvig sowie voller Schlaglöcher und/oder Geröll.
Auch wenn es nicht die umweltfreundlichste bzw. nachhaltigste Transportmöglichkeit ist, sind Inlandsflüge in Chile meist die bequemste und schnellste Alternative. Viele der Arbeiter:innen benutzen diese fast täglich, weshalb hier die Kontrollen auch nicht ganz so streng sind. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie überrascht ich war, als ein Passagier einfach mit einer 1,5-l-Flasche durchgewunken wurde. Besonders, wenn du schon einmal ab Frankfurt geflogen bist.
Innerhalb der Städte kannst du ganz entspannt mit den Bussen von A nach B fahren. Informiere dich für Einzelheiten am besten bei deinem Hotel oder Airbnb. Die Tickets selbst bekommst du bei den Fahrern. In Santiago hast du zudem die Möglichkeit, die Metro zu benutzen. Für diese holst du dir einfach eine BIP-Karte an einem der Stationsschalter und lädst diese mit Geld auf.
Du hast noch keine Route für deine Chile-Rundreise? So bin ich damals durchs Land: Santiago → Valparaíso → San Pedro → Puerto Varas → Puerto Natales → Torres del Paine und anschließend über Santiago zurück nach Deutschland. An den von mir bereisten Orten findest du auch die wichtigsten sowie schönsten Sehenswürdigkeiten Chiles.
Weitere Tipps für deine Chile-Reise
Damit auf deiner Chile-Reise auch wirklich alles glattläuft, habe ich dir noch ein paar weitere wichtige Hinweise zusammengetragen. Wirf einen Blick darauf und behalte diese bei deiner Planung bzw. vor Ort im Hinterkopf.
- In Chile bezahlt man vermehrt mit Kreditkarte. Es gibt aber auch immer wieder Situationen, in denen du Bargeld benötigst, zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr. Hab also immer etwas dabei.
- Trinkgeld ist üblich. Entweder fragen dich die Kellner:innen, ob du “propina” zahlen möchtest und rechnen es dann obenauf oder sie schreiben es von vornherein wie selbstverständlich auf deinen Beleg.
- Trinkwasser aus dem Hahn gibt es nicht überall, besonders in den Großstädten solltest du darauf verzichten. Frag am besten vorher an der Rezeption oder der Tourist:innen-Information nach.
- Chile-Urlaub ohne Spanisch ist etwas kniffliger, denn Englisch ist in der Bevölkerung nicht weit verbreitet. An typischen Touristenattraktionen brauchst du dir aber keine Gedanken zu machen. Alternativ kannst du dir natürlich auch einen Guide buchen.
- Internet hast du mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in deiner Unterkunft. Für unterwegs brauchst du allerdings eine chilenische SIM (der Anbieter WOM hat sich bewährt). Ich empfehle dir zudem, Karten, wie die von Google Maps, vorher herunterzuladen, sodass du sie auch offline verwenden kannst.
- Sistema de Alerta de Emergencia (SAE) ist ein nationales Alarmsystem für dein Handy. Auch hier der Tipp: Melde dich über Multibanda an. Es informiert dich nicht nur über Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Tsunamis, sondern ist ebenfalls Voraussetzung für eine funktionierende chilenische SIM.
- Es sind nur die Standardimpfungen vorausgesetzt, allerdings empfiehlt das Auswärtige Amt Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Dengue-Fieber, Hepatitis B und Tollwut.
Wie anfänglich erwähnt, ist Chile im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern vergleichsweise sicher. Das liegt daran, dass es wirtschaftlich gut situiert ist. Das bedeutet aber nicht, dass es hier keine Armut gibt. Gehe deshalb bitte immer respektvoll mit allen um.
Behalte also wichtige Gegenstände möglichst nah am Körper und lasse teuren Schmuck oder andere Wertsachen am besten daheim. Dann sollte einer gelungenen Reise nichts im Weg stehen.
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