Die Rübezahlstiege in der Sächsischen Schweiz
Eine der schwierigsten Stiegen in der Sächsischen Schweiz ist die Rübezahlstiege. Diese Stiege liegt gut versteckt im Gebiet der Schrammsteine. Um sie zu finden musst du ein paar gute Ortskenntnisse besitzen, denn die Stiege ist nicht direkt ausgeschildert. Nur ein Hinweis, ein “R” neben einem Pfeil der normalerweise zu einem Kletterfelsen zeigt, weist den Weg zur Stiege.
Inhaltsverzeichnis
Schwierigkeit, Dauer, Ausrüstung & GPS Koordinaten
Die Rübezahlstiege gehört nach meiner Ansicht zu den Interessantesten in der Sächsischen Schweiz. Doch bevor du dich an diese wagst solltest du problemlos die Häntzschelstiege, Zwillingsstiege und Starke Stiege ohne Sicherungen schaffen. Sind diese kein Problem für dich, wirst du auch die Rübezahlstiege ohne Probleme packen.
Einteilung nach Klettersteigskala
Schwierigkeit: | KS3-0 |
Kletterskala: | II |
Höhe: | 340m |
Zustieg: | 30min. |
Dauer Stiege: | 15min. |
Abstieg: | 45min. |
Karte von Stiege: | Topo-Karte |
Mein Hinweis: Die Rübezahlstiege ist mit Selbstsicherungen nicht begehbar. Willst du diese trotzdem ausprobieren, auch wenn du keine oder nur wenig Klettererfahrung hast, dann nimm jemanden mit der dich hier notfalls sichern kann. Alleine diese zu begehen, davon würde ich dir abraten. Denn wenn du einmal auf der Stiege bist, musst du diese auch abschließen. Absteigen geht hier nicht mehr.
GPS Koordinaten
Parkplatz: | 50°53’32.4″N 14°13’47.1″E (50.892344, 14.229747) |
Einstieg: | 50°54’23.4″N 14°14’44.2″E (50.906498, 14.245596) |
Ausstieg: | 50°54’26.7″N 14°14’49.9″E (50.907413, 14.247180) |
Die folgenden Hinweis sollen dir nochmal einen Überblick darüber geben was dich bei der Rübezahlstiege erwartet.
- Sehr schwer und sehr gefährlich
- Für Anfänger und Kinder nicht geeignet
- Wenige künstliche Griffe vorhanden
- Besteigen nur mit Klettererfahrung und Trittsicherheit
- Keine öffentlich zugängliche Stiege
- Nur im Aufstieg zu begehen
- Wanderschuhe ausreichend
Mein Hinweis: Willst du die Rübezahlstiege unbedingt mal machen und bist länger in der Sächsischen Schweiz, dann empfehle ich dir folgendes Vorgehen. Teste dich am 1.Tag an der Häntzschelstiege und der Zwillingsstiege. Am 2. Tag mache Starke Stiege. Und wenn du diese problemlos geschafft hast, kannst du dich anschließend gleich an der Rübezahlstiege versuchen.
Anfahrt, Parken & Zustieg
Am schnellsten kommst du zur Rübezahlstiege über Schmilka. Hierhin gelangst du mit der S-Bahn beim Ausstieg Schmilka-Hirschmühle. Anschließend überquerst du die Elbe mit der Fähre. Fährst man mit dem Auto, nutzte den großen Parkplatz direkt in Schmilka. Die Parkgebühren betragen derzeit 1 Euro für 30 Minuten oder 8 Euro für den ganzen Tag.
Von Schmilka gehe jetzt über den Wurzelweg in das Innere der Sächsischen Schweiz. Die Markierung beginnt mit einem grünen Streifen und wechselt kurze Zeit später zu einem gelben Streifen. Der gelben Markierung folgst du bis in den Heringsgrund. Von dort aus geht es geradewegs in Richtung “Heilige Stiege”. Bevor der Weg seine erste große Biegung vollzieht, siehst du Rechterhand einen Weg der zu einem Kletterfelsen führt.
Der Weg führt nun über sandigen Boden in Richtung Felsen. Nach kurzer Zeit kommst du an eine Art Flussbett, welches von alten Bäumen versperrt ist. Folge hier einfach den Pfad weiter hinauf zu den Felsen. Wenn du diesen nicht gleich sehen solltest, klettere zwischen den Bäumen den Berg hinauf.
Bist du am Felsen angekommen wirst du einen schwarzen Pfeil sehen. Einer dieser Pfeile ist sogar mit einem “R” gekennzeichnet. Hast du diesen gefunden, weißt du dass du richtig bist. Folge nun der Felswand rechterhand weiter hinauf. Nachdem du die Wurzeln eines Baums überwunden hast, siehst du links in der Felswand die ersten Eisenkrampen.
An den Eisenkrampen geht es weiter nach oben. Klettere zuerst an der Wurzel eines Baumes zu den ersten Krampen hinauf und überwinde anschießend an den Krampen die kleine Felswand. Oben angekommen hältst du dich links auf den Bergpfad, der um den vor dir liegenden Felsen herum führt.
Auf dem Bergpfad wirst du einen ersten schönen Blick hinüber zu den Ausläufern der Schrammsteine bekommen. Folge nun den Bergpfad in eine Art Kessel, in dem sich auch die Rübezahlstiege befindet. An manchen Stellen wirst du immer wieder einen schwarzen Pfeil mit dem “R” sehen, so dass du weißt, du bist auf dem richtigen Weg.
Die folgenden Beiträge für die Sächsische Schweiz sind für dich vielleicht auch interessant:
- Sächsische Schweiz im Überblick
- Die Starke Stiege
- Die Zwillingsstiege
- Die Häntzschelstiege
- Videos zur Sächsischen Schweiz bei YouTube
Aufstieg & Route
Auf den ersten paar Metern fehlen Eisengriffe und Krampen an der Rübezahlstiege. Du musst somit circa 5 Meter am blanken Felsen hinaufklettern. Nachdem du diesen Einstieg überwunden hast, helfen dir Einsenkrampen auf dem weitren Weg nach oben. Den ersten schwerigien Teil hast du hinter dir.
Mein Hinweis: Vor ein paar Jahren existierten im unteren Bereich ebenfalls Eisenkrampen. Diese hat man in der Zwischenzeit entfernt. Das ist nicht unüblich in der Sächsischen Schweiz und wird bei sehr schwierigen Stiegen gerne gemacht. Der Grund dafür ist, man möchte das Risiko minimieren, dass sich Anfänger an solchen Stiegen versuchen und in oberen Bereichen aus Angst nicht weiter kommen.
Ungefähr in der Mitte der Rübezahlstiege befindet sich die schwierigste Stelle, ein schmales Loch. Der Einstieg zu diesem Loch führt über eine eine glatte Felswand, an der sich aber 2 gute Eisenkrampen befinden. Du musst dich hier aufschwingen und dann zu dem Loch in gebückter Haltung laufen.
Danach lasse dir Zeit und probiere dich aus. Denn durch das Loch kommst du nur, wenn du in dieses hineinkriechst, dich anschließend einmal um die eigene Körperachse drehst und anschließend aus diesem auf der Oberseite herauskriechst.
Mein Hinweis: Größere Rucksäcke bekommst du nur durch das Loch wenn du diese vor dir herschiebst oder hinter dir herziehst. Nimm deswegen wenn möglich nur einen kleinen Rucksack mit. Große Kameras empfehle ich dir ebenfalls nicht mitzunehmen. Die Gefahr ist sehr groß, dass du diese an den Felsen aufschlägst.
Nachdem du durch das Loch gekrochen bist, sind es nur noch wenige Meter bis zum Ausstieg der Rübezahlstiege. An einem Felsspalt geht es noch ein paar Meter hinauf und am Ende weist ein einzeln stehender Baum das Ende der Stiege. Von hier aus folgst du geradeaus den Pfad und gelangst ein paar Minuten später auf den Reitsteig, ein beliebter Wanderweg der mit einem blauen Strich ausgezeichnet ist.
Abstiegsmöglichkeiten
Sobald du den Reitsteig erreicht hast, hast du nun verschiedene Möglichkeiten wieder zurück nach Schmilka zu kommen. Hier mal 3 Varianten aus denen du auswählen kannst.
- 1.Variante: Wenn du noch eine weitere Stiege machen möchtest, dann folge dem Weg auf der Markierung mit dem blauen Strich nach links. Dieser Bergpfad führt dich zum Ausstieg der Rotkehlchenstiege. Diese gehst du jetzt im Abstieg.
- 2.Variante: Wenn du die Stiege nur mal zwischendurch gemacht und nun schnell wieder zurück willst, dann halte dich auf dem Reitsteig nach rechts. Wenige Meter später kommt ein ausgeschilderter Abzweig auf der rechten Seite. Dieser führt dich zum Lehnsteig, ebenfalls ein schöner Wanderweg. Laufe diesen einfach hinab und du bist schneller als erwartet wieder in Schmilka.
- 3.Variante: Sollte die Stiege für dich kein Problem gewesen sein, dann kannst du daraus auch gleich eine Stiegentour machen. Du kombinierst dann die Rübezahlstiege, mit der Wilden Hölle, der Häntzschelstiege und der Rotkehlchenstiege. Die Tour habe ich dir bei Komoot schon mal angelegt, sodass du diese schnell nachgehen kannst.
Nach dieser Beschreibung dachte ich Wunder wie herausfordernd dieser Weg sei. Zumindest bei trockenem Wetter stellt es keine großen Schwierigkeiten dar für jemanden, der schon einmal Fels angefasst hat. Ein Sicherungsseil für unsere Achtjährige war dennoch hilfreich. An den reichlich vorhandenen Tritten lässt sich gut ein Karabiner einhängen und mit Halbmast nachsichern.
Unser Großer hat gemailt, weil das Klettervergnügen für den doch recht langen Anmarsch sehr kurz ist.
Nichtsdestotrotz ist es ein netter Weg und die Höhle ist weit weniger eng als ich von der Beschreibung her vermutet hätte
Danke dir für das Feedback. Und es freut mich, dass ihr dies mit eurem Sohn gemeistert habt. 🙂
Die Bewertung „Kletterskala III“ ist zu hoch. Es handelt sich im Einstieg um eine leichte Kletterei mit gut ausgeprägten Tritten und Griffen im Fels, also höchstens Schwierigkeit I bis II. Auch die Höhe bis zur ersten Klammer ist deutlich weniger als 10 Meter (ich schätze ca. 5 Meter).
Hi und danke für deine Einschätzung. Ich habe die Schwierigkeit und Einstiegshöhe gleich mal nach unten korrigiert.
Mein Hinweis an alle anderen Leser: Die Korrektur nach unten bedeutet nicht, dass die Stiege einfacher geworden ist. Für Anfänger ist diese auch weiterhin absolut ungeeignet.