Das Schloss Amboise – königliche Gemächer und das Grab von Leonardo Da Vinci
Mit dem Namen Leonardo Da Vinci verbindet man sehr viel. Seine Erfindungen in sämtlichen Bereichen der damaligen Wissenschaft werden durch seine berühmten Gemälde in den Hintergrund gedrängt. Für viele gilt Leonardo Da Vinci als das letzte Universalgenie, ein Mensch der sich in sämtlichen wissenschaftlichen und künstlerischen Bereichen auskannte. Mit ihm starb auch die Möglichkeit einen in dieser Form umfassenden Wissensstand zu erlangen. Das Grab von Leonardo Da Vinci befindet sich in Frankreich, im Schloss Ambiose. An diesem Ort verbrachte er seine letzten Lebensjahre, auf Wunsch und in der Nähe des französischen Königs, der von dem Künstler und Wissenschaftler begeistert war.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Eine Kultstätte von Leonardo Da Vinci?
- 2 Der ruinierte Prunkpalast des Königs
- 3 Von einem kostenfreien Sprachführer und einem mörderischen Türsturz
- 4 Leichen am Balkon vom Schloss Amboise
- 5 Von der Gotik zur Renaissance – Das Schloss geht mit der Zeit
- 6 Vom Emir, der einflog, um ein Gefangener Frankreichs zu werden
Eine Kultstätte von Leonardo Da Vinci?
Heute wird in dem Ort Amboise ein wahrer Kult um Leonardo Da Vinci ausgeübt. In seinem Haus, in dem er die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte, kann man sein Werken und Wirken bewundern. Alles natürlich im Sinne des Stadtsäckels. Denn mit einem Eintrittspreis von 13 Euro pro Person liegt der Preis weit über den üblichen Eintrittspreisen für die Schlösser und Burgen im Loire Tal. Das Grab von Leonardo Da Vinci sucht man an seiner letzten Wohnstätte vergeblich. Dieses befindet sich wenige Minuten von seinem Haus entfernt, auf dem Schloss Amboise. In der kleinen Kapelle, auf dem ersten Blick für den Besucher unscheinbar und in einer Ecke verborgen, steht man auf einmal vor der letzten Ruhestätte dieses Genies. Von einem Kult verspürt man an dieser Stelle sehr wenig.
Der ruinierte Prunkpalast des Königs
Nur wenige Meter von der kleinen Kapelle entfernt findet man die Überreste des königlichen Schlosses. An dieser Stelle muss man wirklich von Überresten sprechen, denn das Schloss war, Jahrhunderte früher, fünfmal größer als heute. Die Aufgabe als königliches Domizil und die darauffolgende Vernachlässigung des Schlosses trugen zu seinem Verfall bei. Viele Gebäude des Schlosses wurden nach und nach abgerissen. Am Ende blieben nur noch die Wohngemächer des Königs übrig. Diese kann man heute noch besichtigen. Liebevoll wurden sie hergerichtet um die Besucher in die glorreiche Vergangenheit des Schlosses zu entführen.
Von einem kostenfreien Sprachführer und einem mörderischen Türsturz
Von Vorteil ist dabei ein kostenloser deutscher Sprachführer, den man beim Erwerben seiner Eintrittskarte mit erhält. Der Eintrittspreis lag 2011 bei 10 Euro, was den üblichen Preisen in dieser Region entspricht. Zusätzlich ist es möglich, sich mit einem Sprachführer, einem Audioguide, durch das Schloss geleiten zu lassen. Wer zu faul zum Lesen ist, kann darauf gerne zurückgreifen. Doch am Ende erhält man nicht viel mehr an Informationen, wie durch den kostenfreien Sprachführer. Mit diesem kann man nun seine kleine Rundreise in die französische Geschichte starten. Man erhält viele wichtige Eckdaten und erfährt u.a. dass Charles der VIII. durch den Zusammenprall mit einem Türsturz starb.
Leichen am Balkon vom Schloss Amboise
Auch die Rolle von Amboise während der Hugenottenkriege in Frankreich, deren blutiger Höhepunkt in der Bartholomäusnacht stattfand, wird in dem Führer erwähnt. 1560 nutzten die Protestanten das Schloss, als sie den König, Francois den II., entführten und auf dem Schloss festhielten. Das Ende dieses kurzen Konfliktes waren mehrere hingerichtete Verschwörer, die zum Teil an den Balkonen von Amboise aufgehängt wurden. Das Schloss hält jedoch nicht nur mit geschichtlichen Schicksalen und Grausamkeiten auf. Durch den Führer erfährt man auch etwas über die verschiedenen Baustile, welche die Zeit näher beleuchten, in dem das Schloss zu seiner Blütezeit wuchs.
Von der Gotik zur Renaissance – Das Schloss geht mit der Zeit
Die Entwicklung der verschiedenen Baustile verleiht dem Schloss von Amboise einen ganz besonderen Reiz. Die für die Gotik typischen Bögen dominieren im ersten Teil der Räume die man besichtigten kann. Entsprechend der damaligen Zeit wurden diese Räume auch mit einfachen Möbeln und kraftstrotzenden Rüstungen versehen. Ansonsten wirken die Räume eher kalt. Nur die einfachen königlichen Symbole an Säulen und den Kaminen lockern diese Räume etwas auf und sorgen für eine angenehme Stimmung. Das obere Stockwerk wirkt zu diesen Räumen im Stil der Gotik wie eine bunte Erfrischungskur. Die pompösen Bögen sind verschwunden. Die Grundrisse der Zimmer sind schlichter und entsprechen dem der heutigen Zeit. Stattdessen kümmerte man sich um eine stilvolle Ausstattung der Räume. Riesige Gemälde, bunte Wandteppiche in der Kombination mit farbigen Stofftapeten bringen Farbe in die Räume. Dazu gesellen sich kunstvoll verzierte Truhen, ganz im Zeichen der Renaissance.
Vom Emir, der einflog, um ein Gefangener Frankreichs zu werden
Auch wenn das Schloss nur ein Fünftel seiner ehemaligen Größe besitzt, hat es an Reiz nicht verloren. Zum Beginn kann man zwar schnell die Meinung vertreten, für die paar Räume lohnt sich die Besichtigung des Schlosses nicht. Doch aufgrund der einfachen und doch reichlichen Ausstattung des Schlosses, ist der Umfang der Informationen in einem verträglichen Rahmen. Am Ende der selbst geführten Tour fühlt man sich von diesen Informationen nicht erschlagen und schafft es sogar noch, mit einem Blick in den Sprachführer, zu entdecken, dass sich 1848 ein kompletter orientalischer Hofstaat auf dem Schloss befand. Der algerische Emir Abd El Kader wurde zu dieser Zeit mit seinen 80 Mann Gefolgsleuten auf dem Schloss inhaftiert und war für die nächsten vier Jahre ein französischer Staatsgefangener. Während dieser Zeit starben viele seiner Gefolgsleute an für sie unbekannte Krankheiten.
Weitere Infos unter: www.chateau-amboise.com , wikipedia.org
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