Klettersteig auf den Monte Baldo – Via ferrata Gerardo Sega
Du suchst einen besonderen Klettersteig am Gardasee, der nicht überlaufen ist? Dann solltest du dir mal den Via ferrata Gerardo Sega ansehen. Der Klettersteig verläuft durch einen gigantischen überhängenden Kessel und ist nur aufgrund seiner Länge anspruchsvoll.

Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Einen angenehmen Anstieg zum Klettersteig, zwei schöne Bänder und ein steiles Ende, so könnte man den Via ferrata Gerardo Sega in einem Satz beschreiben.
Mit rund 4-5 Stunden Gehzeit gehört dieser Klettersteig zu denjenigen in der Umgebung des Gardasees, den man schnell an einem sonnigen Vormittag bewältigen könnte, wenn da nicht die Anfahrt wäre.
Denn bevor du den Klettersteig erreichst, musst du zuerst auf die Rückseite des Monte Baldo.
Einteilung nach Klettersteigskala
Schwierigkeit: | B/C |
Kletterskala: | 2 |
Höhe: | 350 Meter |
Zustieg: | 2 Stunden |
Dauer Klettersteig: | 2 Stunden |
Abstieg: | 45 Minuten |
Karte vom Klettersteig: | Topo-Karte |
GPS Koordinaten
Parkplatz: | 45°44’28.8″N 10°53’20.0″E (45.741325, 10.888901) |
Einstieg: | 45°45’00.7″N 10°54’31.2″E (45.750196, 10.908658) |
Ausstieg: | 45°45’17.7″N 10°54’15.7″E (45.754902, 10.904364) |
Die folgenden Infos sollen dir noch einmal eine kurze Übersicht geben, was dich am Via ferrata Gerardo Sega erwartet.
- Leicht aber anstrengend
- Für Anfänger und Kinder geeignet
- Ausreichend Sicherungen vorhanden
- Nur im Aufstieg zu begehen
- Besteigen nur mit Klettersteigausrüstung
- Einfache Wanderschuhe ausreichend

Auf diesem Band darfst du ohne Sicherungen entlang laufen. Es sieht aber sowohl auf dem Foto, als auch von Weitem immer schmaler aus, als es wirklich ist.
Anfahrt & Parken
Wie du auf der folgenden Übersicht sehen kannst, wirst du immer rund 1 Stunde benötigen, wenn du zum Klettersteig Via ferrata Gerardo Sega anreist und deine Unterkunft nördlich vom Gardasee liegt.
Ziel ist dabei die kleine Wahlfahrtskirche Madonna della Neve. Die GPS Daten habe ich dir weiter oben in den Beitrag bereits hinterlegt.
Startpunkt | Strecke | Fahrtzeit |
---|---|---|
Mori | 35km | 0:50h |
Arco | 45km | 1:10h |
Riva del Garda | 45km | 1:15h |
Rovereto | 50km | 1:00h (Autobahngebühr) |
Mein Hinweis: Die angegebene Fahrtzeit ist nur eine grobe Orientierung. Je nach Verkehrsaufkommen, kann sich diese auch mal schnell verdoppeln. Zudem führt dich der Weg durch bergiges Gelände mit vielen kurvenreichen Straßen. Fährst du eher vorsichtig auf solchen Straßen, musst du ebenfalls mit mehr Zeit rechnen.
Die Zufahrtsstraße zu der Wahlfahrtskirche Madonna della Neve kann man schnell mal übersehen.
Wunder dich nicht, die Straße ist mehr eine Schotterstraße, wie sie typisch für die Berge ist.
Sobald du dich deinem Ziel näherst, fahre deswegen langsam und halte Ausschau nach braunen Hinweisschildern, auf denen der Name der Kirche steht.
An der Kirche findest du dann ausreichend Parkmöglichkeiten. Auf den kleinen Platz davor haben rund 20 Fahrzeuge Platz.
Einen Platz wirst du auch meistens finden, da das Wandergebiet und der Klettersteig nur von wenigen Menschen aktiv genutzt wird.
Mein Hinweis: Für die Anfahrt zum Parkplatz nutze auf jeden Fall ein Navigationssystem, am besten eins, bei denen die Daten auch offline verfügbar sind. Durch die bergige Lage wirst du nicht überall Internet haben.
Zustieg
Von der Kirche läufst du zu Beginn die Schotterstraße wieder zur Hauptstraße hinunter.
Anschließend hältst du dich links und folgst der Hauptstraße in das Tal, in Richtung Avio. Da die Straße selber nicht viel befahren ist, wirst du nur wenig auf den Verkehr achten müssen.
Nach wenigen Minuten erreichst du eine gut ausgeschilderte Abzweigung, den Weg 652.
Dem Weg folgst du für rund 30 Minuten bis zur nächsten großen Abzweigung, dem Weg 685. Du wirst dabei ein Flussbett über einer Steinbrücke überqueren.
Auf dem Weg 685 geht es leicht ansteigend bis zum Einstieg des Klettersteigs Gerardo Sega. Dieser verläuft immer unterhalb der Felswand entlang. Du kommst auf diesem auch an einer Schlucht mit einem Wasserfall vorbei. Lasse diesen einfach links liegen und laufe geradeaus weiter.
Wundere dich nicht, dass sich der Weg in die Länge zieht. Auch kann es manchmal passieren, dass du diesen gar nicht richtig erkennst, da er überwachsen ist.
Wenn du schon denkst, jetzt wird nichts mehr kommen, wirst du dich auf einmal am Einstieg des Klettersteigs befinden.
Der Einstieg ist an einer Felswand, in einem Kessel, der von einem gigantischen überhängenden Dom überzogen wird.
Route
Gleich zu Beginn geht es an einer Eisenleiter nach oben. Diese befindet sich in rund 5 Metern Höhe, zu der du erst einmal frei hinaufklettern musst.
Danach folgt ein gestufter Abschnitt, bevor es links auf das erste Band geht.
Du querst das Band, immer schön an der Felswand entlang. Auf der Rückseite des Felsen geht es nun weiter hinauf, auf das darüber befindliche Band.
Dieses Band ist nur zum Beginn gesichert, denn nach wenigen Metern kannst du dich frei auf diesem bewegen.
Am Ende des Bandes gibt es ein weiteres kurzes Stück mit Seilsicherungen, bevor es in den ersten Waldabschnitt geht.
In dem Waldstück folgst du den Weg hinauf zur nächsten Felswand. An den vorhandenen Sicherungen erklimmst du den ersten Abschnitt der Wand. Hast du diese überwinden, findest du bereits das Gipfelbuch.
Anschließend geht es einen weiteren Wandabschnitt nach oben, bevor du auf einen Sattel gelangst. Von diesem hast du einen schönen Blick ins Tal.
Danach geht es erneut wieder einen Pfad entlang zur nächsten Felswand. Der jetzt folgende Abschnitt ist der Schwierigste des Klettersteig „Via ferrata Gerardo Sega“.
Mit Schwierigkeiten im Grad B/C geht es noch einmal ein Stückchen weiter hinauf, wobei dieser Abschnitt durchgehend gut versichert ist. Oben angekommen erwartet dich ein weiteres kleines Plateau.
Mein Hinweis: Auch wenn der Klettersteig Via ferrata Gerardo Sega technisch nicht anspruchsvoll ist, kann er für Anfänger trotzdem aufgrund seiner Länge sehr anstrengend sein. Zusätzlich hat er ein paar Tiefblicke zu bieten, die problematisch für Menschen mit Höhenangst sind.
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Abstieg
Der Rückweg zum Parkplatz ist ab jetzt sehr einfach. Du folgst nun den Weg durch ein kurzes Waldstück.
Nach wenige Metern kommst du über einer größeren Wiese zu einem breiten Wanderweg. Hier hältst du dich nach links und orientierst dich an den ersten Ausschilderungen.
Der Weg geht noch einmal ein Stückchen den Berg hinauf und anschließend hinab in eine Senke. Auf diesem siehst du bereits von Weitem die Kirche Madonna della Neve. Ab diesem Punkt ist der Weg selbsterklärend.
Bevor du die Kirche erreicht hast, wirst du noch einmal eine Wiese überqueren. Mit etwas Glück befinden sich auf dieser sogar Esel und andere Maultiere.
⚠️⚠️⚠️WARNUNG ⚠️⚠️⚠️zur Via Ferrata Gerardo Sega in Avio, Trentino, Italien – bitte aktuell NICHT BEGEHEN!!!
Ich wollte den Steig vorgestern (30.06.2020) gehen und habe bei der Kapelle Madonna della Neve geparkt. Zu Beginn durch einen Wiesenweg (wunderschön, aber extrem viele Zecken, ich habe mindestens 15 von meinen Beinen entfernt). Im weiteren Verlauf normale Wege bis zum Waldbeginn. Dort viele umgestürzte Bäume, der Weg teilweise kaum zu erkennen. Die kaum erkennbaren Pfade um die umgestürzten Bäume nicht benutzen, man kommt nicht zum Ziel! Ich verbrachte leider einige Zeit im Wald (auch dort viele Zecken), bis ich wieder auf den Weg zurückfand und wieder zum Auto zurück ging.
Bitte den Steig nicht gehen, bevor der Weg wieder ordentlich sichtbar und gut begehbar ist!
Danke für deinen Hinweis. 🙂