Artilleriebatterie bei Merville
“Achtung, wenn Sie unter Platzangst leiden oder ein schwaches Herz besitzen, betreten Sie den Bunker nicht wenn die rote Lampe leuchtet.”, steht da auf dem Hinweisschild bei der Artilleriebatterie in Merville. Etwas nördlich von Caen findet man diese Batterie, welche den Alliierten bei ihrer Landung in der Normandie das Leben schwer machte.

Die Batterie von Merville ist von der Fläche her größer, als ich erwartet habe

Inhaltsverzeichnis
Anfahrt
Gleich am Ende der Straße in Merville befindet sich die Artilleriebatterie von Merville. Okay so einfach ist es dann doch nicht, denn Merville ist kein 100 Mann Dorf wie Azeville. Trotzdem findet man leicht zur Batterie, denn schließlich ist diese sehr gut ausgeschildert.
Parken
Vor der Batterie endet die Straße kreisförmig. An den Seiten kann man hier sehr gut parken und bei unserem Besuch waren auch genügend freie Parkplätze vorhanden. Das Parken vor der Artilleriebatterie ist im Übrigen kostenfrei.

Dies ist der Eingang zu der Artilleriebatterie von Merville mit dem runden Parkplatz.
Die Artilleriebatterie bei Merville
Öffnungszeiten
Die Artilleriebatterie, das Museum, ist vom 15 März bis 15 November durchgehend geöffnet.
Die Öffnungszeiten sind im Einzelnen:
15. März bis 15. Oktober – 09:30 bis 18:30 Uhr
16 Oktober bis 15. November – 09:30 bis 17:30 Uhr

In der Zwischenzeit weht auf der Artilleriebatterie von Merville auch die deutsche Flagge als Erinnerung an die gefallenen deutschen Soldaten.
Eintrittspreise
Es gibt 3 verschiedene Preisgruppen bei den Eintrittspreisen. Diese sind:
Kinder (6 bis 16Jahre): 3,50 Euro
Ermäßigte: 5,00 Euro
Erwachsene: 6,00 Euro
Zudem gibt es 2 Gruppenpreise für Gruppen ab 10 Personen.
Erwachsene: 4,50 Euro
Kinder: 3,00 Euro
Rundgang

Das Denkmal an der Batterie von Merville befindet sich außerhalb der Ausstellungsanlage.
Über die Batterie führt ein Rundgang. An den einzelnen Stationen befinden sich Schilder in französisch und englisch auf denen die einzelnen Abschnitte der Batterie erklärt werden. Zudem erfährt man auf den Schildern auch sehr viel über die Geschichte der Batterie und wie diese erobert wurde

Dies ist eine Panzersperre aus dem 2. Weltkrieg.
Douglas Aircraft
Gleich zum Beginn des Rundgangs kann man eine Flugzeug, eine Douglas C-47, betreten, mit denen die Fallschirmspringer am Tag vor dem D-Day in der Nähe der Batterie abgesprungen sind. Ziel der Mission war es die Batterie auszuschalten, bevor die Landungstruppen eintreffen.

Auf der Artilleriebatterie von Merville kann man sich eine Douglas C-47 genauer ansehen.

Wahrlich nur für Flugzeugfans sind die Rotoren der Douglas C-47 interessant.

Dies ist der Innenraum der Douglas C-47, welche in der Artilleriebatterie von Merville steht.

An der Innenwand der Douglas C-47 hinge früher auch die Ausrüstung der Soldaten.

Diese Trinkflaschen aus dem 2.Weltkrieg kann man ebenfalls in der Douglas C-47 sehen.

Dieser Wasserspender gab es in der Douglas C-47, damit die Soldaten etwas trinken konnten.

Mit diesen Funkkopfhörern funkten die Soldaten im 2.Weltkrieg.
Kassematten
Die Artilleriebatterie hat vier Kassematten in denen sich die Haubitzen befanden. Der Rundgang führt direkt hinter der ersten Kassematte zu den anderen Kassematten. In diesen befinden sich unter anderem ein Denkmal für die Soldaten, welche bei der Eroberung der Batterie gefallen sind, sowie weitere Infotafeln zum Bau und der Eroberung der Batterie.

In einem der Bunker findet man dieses Denkmal, welches an die gefallenen Soldaten erinnert, die versuchten die Batterie zu erobern.
Zudem wurde in den Kassematten mit Puppen auch das Leben in den Kassematten und der Soldaten, welche diese eroberten nachgestellt.
Munitionslager
Am Ende der vierten Kassematte kann man sich noch ein Munitionslager ansehen, in dem sich auch heute noch entschärfte Munition befindet.

Hier sieht man noch ein paar Überreste von alter Munition, die sich in diesem Munitionslager befanden.
Kommandozentrale
Nach dem Munitionslager kommt man noch an einem Bunker vorbei, den man aber nicht betreten kann. Hier befand sich die Kommandozentrale. Auf einen der Infotafeln erfährt man, dass man die Umgebung mit einem Periskop beobachtete. Das Loch, aus welchem das Periskop nach Außen ausgefahren wurde, kann man heute noch gut erkennen.

In diesem Bunker befand sich früher die Kommandozentrale. Den Schacht für das Periskop kann man gut im rechten Teil des Bilds auf dem Bunker erkennen.
Haubitze
Fast am Ende des Rundgangs kann man sich zudem noch eine der Haubitzen ansehen, welche in der Artilleriebatterie eingesetzt wurden.

Die wichtigsten Geschütze in der Artilleriebatterie von Merville waren diese Haubitzen.
Simulation der Eroberung
Am Ende des Rundgangs, in der ersten Kassematte, wurde eine Licht und Soundshow integriert. Diese dauert rund 20 Minuten und lässt die Besucher die Eroberung der Artilleriebatterie zum Teil nacherleben.

In diesem Bunker findet die Lichtshow statt.
Die Simulation beginnt mit der Verteidigung der Deutschen, die unter straffen Kommandos ihre Geschütze abfeuern. Dabei donnert und rungst es ordentlich im Bunker. Im Hintergrund hört man unterdessen immer Maschinengewehrfeuer. Optisch wird dies von 2 Puppen unterstützt, welche auf einer Seite des Ganges an einem Geschütz sitzen. Bei jedem Schuss aus dem Geschütz leuchtet dieser Bereich zusätzlich auf und auf einer Leinwand wird der Einschlag simuliert dargestellt.
Etwas später werden die Verteidiger von der anderen Seite angegriffen. Hierbei sieht man als Silhouetten die Angreifer, welche sich dem Bunker nähern. Zwischendurch feuert immer wieder ein Maschinengewehr auf die Angreifer. Die Angreifer werfen darauf Granaten in den Bunker. Einer dieser Granaten hört man akustisch durch den Bunker kullern. Kurz darauf explodiert diese mit einem lauten Knall.

Diese Puppen von deutsche Soldaten standen in dem Bunker in dem die Lichtshow statt fand.
Während der gesamten Vorführung ist ein Teil des Bunkers nahezu dunkel, so dass man die Lichteffekte sehr gut sehen kann. An den Seitenwänden im Bunker befinden sich Halteschienen zum Festhalten.
Vor dem Bunker signalisiert eine rot-grün Ampel, dass die Show gerade läuft und man den Bunker nicht betreten sollte, wenn man unter Platzangst leidet oder ein schwaches Herz hat.
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Mein persönlicher Eindruck
Ich fand es schade, dass man die Ausstellung nur auf französisch oder englisch erkunden konnte. Tafeln in deutsch oder einen deutschen Audioguide hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht. Zumal die Anlage seit ein paar Jahren auch ein Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten besitzt.

Auf manchen der Bunker kann man drauf gehen, so dass man so einen Rundblick über die Artilleriebatterie von Merville erhält.
Besonders gelungen fand ich aber die Licht- und Soundshow. Hier hat man auch auf kleine Details, wie zum Beispiel die korrekten Kommandos der Deutschen, auch von Deutschen gesprochen, geachtet. Die Atmosphäre in dem Bunker war jedesmal angespannt, wenn einer der Deutschen “Feuer” brüllte und anschließend das Geschütz losfeuerte.
Aber auch der Zeitpunkt als der Bunker erobert wurde und die Alliierten vor dem Bunker versuchten in diesen einzudringen, hat für Anspannung unter den Zuhörern gesorgt. Besonders eindrucksvoll fand ich aber die Handgranate die soundtechnisch durch den Bunker kullerte, liegen blieb und man gespannt wartete obwohl man wusste was als Nächstes geschehen würde.
Das die Show scheinbar wirklich nicht für jedermann geeignet ist, durften wir auch sehen. Kurz nachdem wir die Anlage betraten, kamen uns Sanitäter entgegen, welche sich um einen der älteren Besucher kümmerten.

Dieser Durchgang führt unter einer Straße entlang, die in der Zwischenzeit die Batterie teilt.
Ich hab diese Artilleriebatterie auch schon besucht. Und ich kann all Ihre Eindrücke nur bestätigen. Eigentlich ist es ein sehr ruhiger, sehr bedächtiger Ort. Die Licht- und Soundshow allerdings war für mich das drastische Highlight. Da kann man echt glücklich sein, im Hier und Jetzt zu leben.