7 interessante Forts, Festungen & Verteidigungsanlagen auf Malta
Planst du eine Reise nach Malta, dann solltest du dir unbedingt auch mal die Festungen und Verteidigungsanlagen der Insel ansehen. In nahezu jeder Gemeinde, die sich am Meer befindet, findest du entweder eine Festung oder einen Verteidigungsturm. Welche von den Anlagen du dir ansehen solltest, verrate ich dir in diesem Beitrag.
In der Geschichte von Malta, war die Insel für viele Besatzer eine einzige Bastion. Dementsprechend wurde in den letzten 500 Jahren die Insel immer mehr zu Festung ausgebaut. Das größte Bollwerk ist heute immer noch Valletta. Die mächtigen Mauern, die du hier siehst, dienten früher einmal zu Abwehr vor feindlichen Angriffen.
Die Verteidigungsanlagen auf Malta findest du vor allem im Norden. Im Süden ist die Insel dagegen von einer natürlichen Steilküste geschützt, die du dir an den “Dingli Cliffs” und der “Blauen Grotte” ansehen kannst. Hier gibt es nur einige Verteidigungstürme zu sehen, die vor allem zu Aussicht dienten.
Die meisten Verteidigungsanlagen sind heute der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Sie werden anderweitig genutzt, manchmal sogar immer noch vom Militär. Ein paar von Ihnen sind aber immer noch besichtigen, einige kostenfrei und rund um die Uhr, andere nur an bestimmten Tage. Die folgende Übersicht soll dir deswegen dabei helfen, besser zu planen, wann du dir welche Anlagen ansehen kannst.
Name | Ort | Öffnungszeiten |
---|---|---|
Fort St Elmo | Valletta | Do. – So. 10:00-16:30 Uhr |
Fort Manoel | Manoel Island | So. 09:00-17:00 Uhr |
Fort Tigne | Sliema | nur von außen und rund um die Uhr |
Fort Rinella | Kalkara | Do. – Sa. 10:00-16:30 Uhr |
Fort St. Angelo | Vittoriosa | Do. – So. 10:00-16:30 Uhr |
Fort Campbell | Mellieha | rund um die Uhr |
Victoria Lines | Rabat | rund um die Uhr |
Inhaltsverzeichnis
Fort St. Elmo
Die bedeutendste Festung auf Malta, das Fort St. Elmo, findest du in Valletta. Im Norden der Stadt zieht sich diese Festungsanlage über die gesamte Breite. In der Festung befindet sich das „National War Museum“ und gleich daneben die „Malta Experience“. Beide Highlights werden in jedem Reiseführer für Malta angepriesen, sodass du um diese eigentlich auch nicht herumkommst.
Zum Fort St. Elmo kannst du mit dem Bus fahren, ich empfehle dir allerdings, besuche die Festung, wenn du deinen Trip durch Valletta planst. Starte dann einfach am großen Busbahnhof und laufe durch die Gassen der Stadt bis zur Festung. Vom Stadttor bis zur Festung sind es rund 1 Kilometer.
Geschichtliche Infos: Das Fort wurde 1552 vom Johanniterorden erbaut und spielte während der Belagerung von 1565 durch das osmanische Reich eine bedeutende Rolle. Im 2. Weltkrieg diente dieses Fort ebenfalls zur Abwehr vor der Anlandung von feindlichen Truppen.
Haltestelle: | Iermu |
Buslinien: | 133 |
Öffnungszeiten: | 09:00 – 16:30 Uhr |
Eintritt: | 10 Euro |
Webseite: | heritagemalta.org/national-war-museum/ |
Mein Hinweis: Direkt unterhalb des Forts, an der Ostseite, verläuft ein Pfad. Über diesen kannst du, an der Küstenlinie entlang, das Fort umrunden. Der Pfad beginnt an alten Gebäuden von Fischern und endet an einer Brücke, die zu einem Leuchtturm führt. Er zählt meiner Meinung nach zu den Geheimtipps, wenn du dir Valletta anschaust.
Fort Manoel
Zwischen Valletta und dem Ort Sliema wird dir eine Insel auffallen, die Insel Manoel Island. Auch auf dieser befindet sich eine Festung, das Fort Manoel, welches in den letzten Jahren restauriert wurde. Der Grund dafür ist, dass die Insel gerade komplett modernisiert wird und zu einem touristischem Highlight von Malta werden soll.
Das Fort ist deswegen, derzeit nur an bestimmten Tagen geöffnet. Diese können auch von den hier angegeben Öffnungszeiten abweichen. Darauf solltest du dich einstellen. Ich empfehle dir deswegen, schaue vorab bei dem Fort mal vorbei und prüfe die Gegend, ob du vor Ort vielleicht aktuelle Infos findest, wann du in die Festung kommst.
Um zur Festung zu gelangen musst du zudem gut zu Fuß unterwegs sein. Denn eine Buslinie auf die Insel gibt es derzeit noch nicht. Du musst deswegen am südlichen Zugang zur Insel aus dem Bus aussteigen und von dort aus auf die Insel laufen. Die Festung findest du dann im Norden der Insel, rund 1 Kilometer von der Haltestelle Gzira entfernt.
Haltestelle: | Gzira |
Buslinien: | 13, 14, 15, 16, 203, 233, X2 |
Öffnungszeiten: | So. 09:00-17:00 Uhr |
Eintritt: | kostenfrei |
Webseite: | midimalta.com/en/fort-manoel |
Mein Hinweis: Solltest du Pech haben und nicht in die Festung kommen, dann kannst du diese auch problemlos zu Fuß umrunden. Von der Nordseite der Festung hast du ein paar schöne Blicke auf Valletta, die zu den schönsten Fotomotiven zählen.
Fort Tigne
Direkt im Norden von Sliema, genau gegenüber von Valletta, findest du die Überreste einer weiteren Festung, dem Fort Tigne. Das Fort ist dabei jedoch abgesperrt, sodass du nicht in das Innere der Anlage gelangst. Dafür kannst du aber auch dieses von der Außenseite umrunden.
Zur Festung kommst du, wenn du bis zur Haltestelle Xerri fährst. Von hier aus läufst du auf der neugebauten Promenade einfach nach Norden. Sobald diese endet, befindest du dich am Fuß der Festung. Von hier aus kannst du dann entscheiden, was du weiter unternehmen wirst.
Haltestelle: | Xerri |
Buslinien: | 110 |
Öffnungszeiten: | rund um die Uhr |
Eintritt: | kostenfrei |
Mein Hinweis: Direkt unterhalb des Fort Tigne, findest du den Tigne Point Beach. Dieser Ort ist in den Sommermonaten eine beliebte Badestelle. Zum Sonnenuntergang und auch Nachts kannst du von hier aus schöne Fotos von Valletta schießen.
Fort Rinella
Das Fort Rinella befindet sich genau gegenüber von Valletta, an der nördlichsten Spitze. Um hierhin zu kommen, fahre einfach mit dem Bus bis zur Haltestelle Fortizza. Da hier nur 2 Buslinien hinfahren, solltest du etwas Zeit einplanen. Von Valletta bis zum Fort sind es rund 20 Minuten Fahrzeit.
Im Fort Rinella kannst du dir die größte Kanone der Insel ansehen. Zudem gibt es täglich kleine Shows, die dir zeigen, wie es hier im Krieg zugegangen wäre. Beachten solltest du des Weiteren, die Kriegstunnel aus dem 2. Weltkrieg kannst du nur mit einem Fortführer besichtigen. Diese Tour dauert rund 1 Stunde und kostet extra.
Hast du keine Lust auf eine Führung, kannst du dich im Fort Rinella aber auch frei bewegen. In die meisten Räume und Gänge kommst du ohne weiteres. Das Highlight des Forts sind dabei die Kanone mit ihren zwei Ladevorrichtungen, die aufgrund der Größe der Kanone extra für diese konzipiert wurden.
Nicht erschrecken solltest du zudem durch die vielen Puppen, die hier als Soldaten in den Gängen stehen. In manchen dunklen Gängen wirken diese wirklich unheimlich. Hierfür und für weitere dunkle Gänge, die sich unterhalb der Anlage entlang ziehen, lohnt es sich zudem eine Taschenlampe oder gute Taschenlampen-App dabei zu haben.
Geschichtliche Infos: Erbaut wurde das Fort von den Briten aus Angst vor dem Verlust der Marineüberlegenheit im Mittelmeer gegenüber Italien. Erreicht werden sollte dies durch die 100-Tonnen-Kanone, welche 1882 hier installiert wurde. Weitere Kanonen dieser Art, wurden im gesamten Mittelmeerraum durch die Briten stationiert, eine davon unter anderem auf Gibraltar. Allerdings kam die Kanone auf Malta niemals zum Einsatz und bereits ab 1906 diente das Fort nur noch als Positionsposten für das Fort St. Angelo.
Haltestelle: | Fortizza |
Buslinien: | 3, 213 |
Öffnungszeiten: | Do. – Sa. 10:00-16:30 Uhr |
Eintritt: | 13 Euro |
Webseite: | fortrinella.com |
Fort St. Angelo
Wenn du dir neben dem Fort St. Elmo eine weitere imposante Festung ansehen willst, dann ist das Fort St. Angelo genau der richtige Ort für dich. Neben dem Fort St. Elmo ist dies die 2. Festung, welche du offiziell besichtigen kannst.
Um zu der Festung zu gelangen solltest du am Hafen von Vittoriosa aussteigen. Von dort aus sind es dann nur noch ein paar Minuten zu Fuß bis zum Eingang der Festung. Direkt in der Nähe des Hafens findest du zudem noch ein Kriegsmuseum, welches du dir ebenfalls ansehen kannst, wenn du dich dafür interessierst.
Geschichtliche Infos: Der Standort des Forts ist wahrscheinlich der älteste von Malta. Bereits bei der Besiedlung der Inseln durch die Phönizier stand hier eine Festung. Ab 1530 wurde die Anlage durch den Johanniterorden umgewandelt und weiter ausgebaut. 1689 kamen dann weitere Kanonenplattformen und Artilleriegeschütze hinzu, um den Hafen von Malta besser schützen zu können. Diese Funktion übte das Fort bis zum Ende des 2. Weltkrieges aus. 1979 wurde das Fort dann von den letzten Truppen verlassen und anschließend zu einem Museum umgebaut.
Haltestelle: | Zejt |
Buslinien: | 2 |
Öffnungszeiten: | Do. – So. 10:00-16:30 Uhr |
Eintritt: | 10 Euro |
Webseite: | heritagemalta.org/fort-st-angelo/ |
Mein Hinweis: Vom Fort aus hast du einen wunderschönen Blick auf die Festungslinie von Valletta. Von hier aus siehst du beide Barrakka Gardens und die Saluting Battery. Wenn um 12 Uhr die Kanonen der Saluting Battery abgefeuert werden, solltest du dir dieses Spektakel von dieser Stelle aus ansehen, sofern es in deinen Zeitplan passt.
Fort Campbell
Östlich der Stadt Mellieha befindet sich eine alte Festung, das Fort Campbell. Um zu dem Fort zu gelangen, benötigst du allerdings gutes Schuhwerk oder ein Auto. Denn die Anlage befindet sich knapp zwei Kilometer von der nächsten Bushaltestelle entfernt. Steige hierzu einfach an der Haltestelle Mellieha, bei der gleichnamigen Stadt aus. Von dort aus läufst du bis zum Selmun Palace. Dahinter führt eine Straße weiter zum Fort.
Das Fort empfehle ich dir aber nur, wenn du reichlich Zeit hast und dir alle anderen Sehenswürdigkeiten bereits angesehen hast. Die Vorteile des Forts Campell sind dabei, es wird kein Eintritt verlangt und du kannst die alte Festungsanlage der Briten besichtigen, ohne von Ordnern und Aufsehern gestört zu werden. Dafür musst du allerdings aufpassen, wohin du in der Festung trittst, denn das Fort Campbell ist eine Ruine, die immer mehr verfällt.
Zudem kann es passieren, dass bei deinem Besuch sehr viele Jugendliche hier kampieren. Auch darauf solltest du achten, wenn du durch die Ruinen der Anlage streifst. Einige der Gebäude sind aber immer noch in einem guten Zustand. An manchen erkennst du sogar, wofür sie früher einmal dienten. So findest du zum Beispiel in der Mitte der Anlage alte Eisenringe, auf denen früher einmal die Kanonen verankert waren.
Haltestelle: | Mellieha |
Buslinien: | 41, 42, 49, 101, 221, 222, 250, X1 |
Öffnungszeiten: | rund um die Uhr |
Eintritt: | kostenfrei |
Victoria Lines
Vom Südwesten nach Nordosten wird Malta von einer geologischen Verwerfung durchzogen, die man ab dem siebzehnten Jahrhundert zur Verteidigung der Insel nutzen wollte. 1722 begannen die Ritter des Malteserordens mit dem bruchstückhaften Ausbau des natürlichen Schutzwalls. Sie verstärkten die Felswände mit Mauern und errichteten Unterkünfte für ihre Soldaten, um Feinde abwehren zu können. Doch die Feuertaufe blieb aus.
Nach und nach geriet die Anlage in Vergessenheit und erst 1990 rückte sie erneut in das Bewusstsein der Bevölkerung. Einen Teil dieses Bauwerkes kannst du heute wieder besichtigen und auf dieser entlang wandern. Der am besten erhaltene Abschnitt der Victoria Line ist die Dwejra Lines, ein knapp 2 Kilometer langer Pfad, der sich auf die Stadt Mosta zubewegt.
Um zum Einstieg des Weges zu kommen, solltest du jedoch Zeit mitbringen. Unweit von diesem gibt es zwar eine Bushaltestelle, die Haltestelle Santi, an der allerdings nur ein Bus alle 2 Stunden hält. Du kannst alternativ aber zu Fuß hierhin laufen. Von dem Tempel Ta’ Ħaġrat sind es dann rund 3 Kilometer und von der Stadt Rabatt rund 4 Kilometer.
Der Einstieg ist direkt an einer kleinen Kapelle. Nördlich von dieser beginnt der Weg. Gleich am Anfang siehst du höhlenartige Überreste einer Siedlung aus römischer Zeit. Der am besten ausgebaute Teil ist zudem die Wehrmauer, welche du gleich am Anfang queren wirst.
Auf dem Wallweg wirst du danne eine wunderschöne Aussicht über den gesamten Nordwestteil von Malta haben. Immer wieder stößt du zudem auf diesem auf Überreste alter Geschützstellungen, die von den Briten stammen. Du erkennst diese an den alten Metallringen auf einer ebenen Fläche. Am Ende der Dwejra Lines wirst du letztendlich noch mit einem herrlichen Blick auf dem berühmten Dom von Mosta belohnt.
Haltestelle: | Santi |
Buslinien: | 109 |
Öffnungszeiten: | rund um die Uhr |
Eintritt: | kostenfrei |
Mein Hinweis: Ich empfehle dir, diesen Abschnitt der Victoria Lines an einem sonnigen Tag anzusehen. Bist du gut zu Fuß, starte die Tour in Rabat und laufe anschließend zum Einstieg der Dwejra Lines. Am Ende des Weges der Dwejra Lines weist ein Schild auf die Stadt Mosta, die rund 4 Kilometer von hier aus entfernt liegt. Nimm für die Tour auch unbedingt genügend Wasser, da du auf dem Weg keine Einkaufsmöglichkeit mehr haben wirst.
Mein Vater Max Zitzmann kämpfte in der Schutztruppe von Letow Vorbeck 1. Weltkrieg im jetzigen Tansania, Deutsche Kolonie, ( Besitzer einer Farm) und kam in engl. Gefangenschaft auf Malta. Mich interessiert, in welchem Fort er war.
Würde mich über Feedback freuen.
Freundl Gruß
Gudrun Reichert,geb. Zitzmann
Hi Gudrun, frag am besten mal beim „Malta Historical Society“ nach. Vielleicht können sie dir eine Antwort liefern. Die Facebookseite findest du hier. Und die Webseite hier.