Dein Urlaub in Schweden: Was du vorher wissen musst

Wilde Landschaften, die niedlichen roten Holzhütten und jede Menge Innovation – das und so viel mehr erwartet dich, wenn du Urlaub in Schweden machst. Ob zur reinen Erholung oder falls dich die Abenteuerlust gepackt hat, dieses Land hat so viel zu bieten, dass es einfach nur verzaubert. So ist es zumindest mir ergangen. Meine Erfahrungen, Tipps und tollsten Erlebnisse möchte ich hier mit dir teilen. Du kannst gespannt sein!

Die wichtigsten Fakten auf einem Blick

Bevor wir mit unserer Erkundungstour starten können, findest du hier einmal die essenziellsten Daten und Fakten rund um deine Schweden-Reise auf einem Blick. Das Wichtigste: Da das Land seit 1995 zur EU gehört, musst du eigentlich nicht allzu viel beachten. Du brauchst weder ein Visum noch sonstige Einreisegenehmigungen. An sich kannst du also auch ganz spontan in deinen Urlaub starten.

Sonnenschein pur: Bei deinem Urlaub in Schweden im Sommer am wahrscheinlichsten

Urlaub in Schweden: die beste Reisezeit

Meiner Meinung nach ist jede Zeit die beste, um nach Schweden zu reisen. Denn jede Saison hat ihren ganz besonderen Charme. Im Winter sind die Wälder im Inland herrlich verschneit und in den nördlichen Regionen kannst du sogar Ski oder Snowboard fahren. Im Frühling erblüht die Landschaft und im Sommer erwarten dich angenehm warme (aber keine heißen) Temperaturen. Der Herbst wiederum überzeugt mit charmanter Laubfärbung.

Einzig sagen will ich dir, dass die Sonnenstunden in Schweden deutlich stärker variieren als beispielsweise in Deutschland oder Österreich. Dadurch, dass das Land sich weiter im Norden erstreckt, musst du im Winter teils mit weniger als einer Stunde Licht rechnen.

Im Sommer hingegen nimmt es in den nördlichen Regionen gar kein Ende, denn dann steht die Mitternachtssonne am Himmel. Über das Land verteilt steigen die Werte im Schnitt auf über neun. In Städten wie Malmö oder Göteborg – also eher im Süden gelegen – variieren die Zeiten deutlich weniger.

Klima: Entscheide selbst, wann die beste Reisezeit für dich ist

Am Ende ist es also entscheidend, was du während deines Urlaubs in Schweden unternehmen willst. Kurz zusammengefasst eignen sich dann folgende Zeiten:

• Baden: Juli und August (hier sind die Wassertemperaturen mit 15–22 °C im Schnitt am höchsten)
• Sightseeing oder Roadtrip: April bis September (die Temperaturen liegen etwa zwischen 10 und 20 °C und die Regenwahrscheinlichkeit relativ gering)
• Schiffsreise: Mai bis September (hier ist es auch auf dem Wasser etwas wärmer)
• Angeln: ganzjährig an den Küsten und küstennahen Gewässern

Einfach wie selten: Anreise nach Schweden

Vor deiner Schweden-Reise: Vorbereitungen

Ich habe es ganz zu Beginn schon erwähnt: Im Grunde brauchst du für deinen Urlaub in Schweden kaum bis keine Vorbereitungen treffen. Wichtig ist, dass du deinen Personalausweis oder Pass dabeihast und dann kann es eigentlich schon losgehen. Dennoch will ich dir einige Tipps mitgeben, damit garantiert nichts schiefgeht.

Auf einem Blick:

• Die Anreise ist via Auto über die Öresundbrücke (ab Dänemark) oder per Fähre z. B. ab Rostock-Travemünde möglich.
• Stockholm erreichst du per Flugzeug oder auch mit dem Nachtzug ab Deutschland.
• In Schweden brauchst du kein Bargeld, selbst Kleinstbeträge werden mit Karte bezahlt.
• Die meisten Einheimischen sprechen gutes bis sehr gutes Englisch.

Komfort pur: beim Fahren, Bezahlen und Relaxen

So komfortabel ist dein Urlaub in Schweden

Ganz ehrlich? Mich hat selten ein Land so begeistert wie Schweden. Denn so komfortabel wie hier war ich einfach selten unterwegs. Die Menschen sind unglaublich freundlich und hilfsbereit. Egal, wen du auf der Straße ansprichst, sie werden dir in (fast) perfektem Englisch weiterhelfen.

Nur einmal, in einem abgelegenen 100-Einwohner:innen-Dorf, hatten wir Probleme eine Pizza zu bestellen. Aber mit Händen und Füßen hat es am Ende zu einer amüsanten Unterhaltung und leckerem Essen geführt. Doch nicht nur diese Gastfreundschaft hat mich begeistert.

Ruhe pur: Schweden ist perfekt zum Erholen

Bei meinem ersten Urlaub in Schweden – 2016, ich war frische 20 und das erste Mal ohne Eltern außerhalb meines Heimatlandes unterwegs – habe ich vor lauter Aufregung massig Geld getauscht. Es könnte ja etwas passieren, nicht wahr? Was ich nicht wusste: Die Einheimischen werden dich komisch angucken, wenn du mit Bargeld ankommst. Hier ist es üblich, selbst das Bäckerbrötchen mit Karte zu bezahlen.

Wichtig für dich: Erkundige dich vor deiner Schweden-Reise bei deiner Bank, welche Gebühren anfallen, wenn du in einer Fremdwährung bezahlst!

Was dich sonst noch erwartet:

• In vielen öffentlichen Einrichtungen ist es inzwischen üblich, keine genderspezifischen WCs mehr zu haben. Stattdessen gehst du, wo und wann immer du musst.
• Schweden – besonders die Großstädte – sind Vorreiter im Thema Barrierefreiheit. Wer zum Beispiel auf den Rollstuhl angewiesen ist, kann unproblematisch die meisten Sehenswürdigkeiten besuchen, Straßen überqueren und in Restaurants speisen.
• Das skandinavische Land zählt zu den liberalsten Europas und der Welt. Gehörst du also einer Minderheit an oder bist mit deinem:deiner gleichgeschlechtlichen Partner:in unterwegs, wirst du in der Regel nicht schief angeschaut.

Schiff, Camper oder Bus: Erkunde bei deinem Urlaub Schweden auf allen Wegen

Jetzt geht’s los: Anreisemöglichkeiten

Konnte ich dir eines meiner Lieblingsländer schon etwas schmackhaft machen und du willst am besten gleich mit dem Packen loslegen? Dann will ich dich nicht aufhalten. Zunächst solltest du dir aber Gedanken machen, wie du am liebsten anreisen möchtest. Im Prinzip ist alles möglich.

Für einen Roadtrip: Da das Land relativ teuer ist, würde ich dir in dem Fall die Anreise mit dem eigenen Auto empfehlen. Dafür stehen dir folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

Flugzeug: Komfortable Anreise für deine Städtereise nach Stockholm

Für eine Städtereise: Hast du dich für eine bestimmte Destination entschieden, die du unbedingt ausgiebig erkunden möchtest? Dann musst du dich nur entscheiden, wie du hinkommst:

• Nachtzug von Berlin über Hamburg nach Kopenhagen, Malmö und Schweden
• Bus (einige Fernlinienbusse fahren nach Schweden oder bringen dich bis zum Fährterminal)
• Flugzeug (von fast allen innerdeutschen Flughäfen werden die schwedischen Großstädte angeflogen)

Flexibel: Mit dem eigenen Auto hältst du, wo es dir passt

Destinationen außerhalb der Großstädte: Du willst einfach etwas frische Luft atmen und entspannen? Weg aus dem Alltagstrubel? Keine Frage, ein Urlaub in Schweden eignet sich hervorragend. Du hast folgende Möglichkeiten zur Anreise:

• Eigenes Auto (s. o.) – empfiehlt sich vor allem, wenn du Equipment wie Angeln, Snowboards oder Kanus mitnehmen möchtest.
• Camper mieten – so tauchst du vollkommen in die Natur ein. Wild Campen ist übrigens in Schweden kein Problem und dank des Jedermannsrecht offiziell erlaubt.

Vaxholm: Die kleinen Holzhüttchen sind typisch für die Schären

Während deines Urlaubs in Schweden: Orte & Sehenswürdigkeiten

Ich würde am liebsten sagen: Plan dir ganz viel Zeit ein und erkunde das Land in deinem eigenen Tempo. Ich bin der Überzeugung, dass sich dafür ein Roadtrip am besten eignet. Denn unterwegs wirst du so viele unerwartete Entdeckungen und Begegnungen machen. Aber ich weiß auch, dass das nicht immer ganz einfach ist. Darum will ich dir hier einmal meine Lieblingsorte kurz vorstellen. Sie sind ein toller Startpunkt:

• Stockholm. Die Hauptstadt lockt mit zahlreichen Museen, einer charmanten Altstadt, gemütlichen Parks und den Schären – eine Bootstour solltest du unbedingt einplanen. Hier weiterlesen.
• Vaxholm. Mit dem Bus oder der Fähre nur ein bis zwei Stunden von Stockholm entfernt, weiß das romantische Städtchen im typischen Schweden-Flair zu begeistern. Erkunde das Schloss, spaziere durch märchenhafte Gassen oder gehe schwimmen. Hier weiterlesen.
• Växjö. Von Seen umgeben hat die Stadt im Inland ihren ganz eigenen Charme. Unternimm eine Boots- oder Paddleboardtour, wate ins kühle Nass oder angle an einem Steg. Hier vergisst du den hektischen Alltag.
• Kalmar. Mit seinem kleinen Schloss und der niedlichen Altstadt ist der Ort wirklich typisch schwedisch. Was du nicht verpassen solltest? Einen Besuch auf Öland – die Insel ist über die Brücke leicht erreichbar.
• Malmö. Gemütlich, modern und charmant – Malmö ist perfekt, wenn du deine Anreise kurz halten möchtest und das typische Schweden etwas kennenlernen willst. Vergiss nicht der nahegelegenen Universitätsstadt Lund sowie den umliegenden Wäldern einen Besuch abzustatten.
• Göteborg. Die zweitgrößte Metropole erstrahlt in modernem Flair. Besuche die Museen, oder schlendere entlang des Hafens. Abends genießt du in einem der Spezialitätenrestaurants leckere Delikatessen.

Du wünschst dir noch mehr Inspiration? Dann schau dir doch mal unsere anderen Beiträge rund um und aus Schweden an:

• Vaxholm – das Paradies im Osten Stockholms
• 5 Tipps für Stockholm bei Regen
• Stockholms öffentliche Verkehrsmittel: So kommst du durch die Stadt
• Die U-Bahn in Stockholm: eine Kunstgalerie

(Feinschmecker:innen-)Urlaub in Schweden: Nationalküche

Das klingt alles schön und gut, aber es wird doch immer wieder behauptet, dass die Skandinavier keine eigene Küche haben. Wie schmeckt also dein Urlaub in Schweden? Fantastisch. Auch wenn sich das Gerücht beständig hält, kann ich dich beruhigen: Du wirst hier keinesfalls verhungern. Im Gegenteil. Ob zum Frühstück, Abendbrot oder der traditionellen Fika: Hier gibt es immer Köstlichkeiten zu naschen.

• Fisch: Da das Land nicht nur von Meer umgeben ist, sondern du auch fern der Küsten jede Menge Seen und Flüsse findest, gehört er zu den Hauptgerichten. Am besten mit Kartoffelbrei.
• Köttbullar – übrigens Chöttbullar gesprochen: Die Hackbällchen, ganz klassisch mit Preiselbeeren und Kartoffelbrei serviert, dürfen auf deinem Speiseplan nicht fehlen. Willst du ein wenig sparen, greif zu den Varianten aus dem Supermarkt – die schmecken fast wie selbstgemacht.
• Soppa und Kräm: Hierbei handelt es sich um eine Art süße Suppe, teilweise schon joghurtartig in der Konsistenz. Sie werden aus Früchten hergestellt und schmecken vorzüglich. Im Supermarkt findest du sie zum Beispiel im Tetrapack.
• Kanelbullar: Die Zimtschnecken sind ganz typisch und gibt es eigentlich bei jedem Bäcker. Klassisch unbedingt mit Hagelzucker garniert!

Übrigens: Das Essen in Schweden ist im Schnitt teurer als in Deutschland. Vor allem bei Getreideerzeugnissen und frischem Obst und Gemüse musst du mit Mehrkosten rechnen. Die Restaurants hingegen sind vergleichbar und nehmen sich nicht viel.

Foto: © Jaakko Kemppainen, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: unsplash.com

Immer einen Abstecher wert: Schwedens Nachbarländer

Ein Urlaub in Schweden ist schön – ganz ohne Frage –, aber du hast Lust, die nordischen Länder noch weiter zu erkunden? Dann pack dir ein paar Klamotten mehr ein und verlängere deinen Trip. Ob Norwegen, Finnland oder Dänemark, die Nationen der ehemaligen Wikinger:innen haben alle ihre eigenen Sehenswürdigkeiten.

• Finnland: Schau dir die Nordlichter über Lappland an, besuche klassische Saunen oder koste einmal Rentier. Mehr erfahren
• Norwegen: Im Winter bist du mit den Langlaufski in den Wäldern unterwegs, im Sommer mit dem Kajak auf den Flüssen. Erkunde die Fjorde und kristallklaren Seen. Und wenn du doch mal wieder unter Menschen sein möchtest, sind die modernen Städte der Place-to-be.
• Dänemark: An den Steilküsten der Ostsee atmest du frische Meeresluft, im Westen hingegen watest du durchs Wattenmeer. Und wenn nicht gerade Badesaison ist, schlenderst du durch die Museen, gönnst dir ein Smørrebrød oder tauchst tiefer in die Hygge-Mentalität ein. Mehr erfahren